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Italien und seine Gärten, vom Lago Maggiore nach Rom / Erläuterungen zum Reiseprogramm


La Landriana
Garten- und Kulturreise Frühjahr 2021 Italien: vom Lago Maggiore bis nach Rom

Wo kommen sie plötzlich hier, diese unzähligen Gärten, die das Land wie Perlen überziehen. Auf Schritt und Tritt begegnen sie einem, im hintersten Winkel des Landes wird man von wundersamen Dingen überrascht. Der klassische Renaissance-Garten erlebt eine wahre Renaissance, überall werden die alten Gärten auf Vordermann gebracht. Herrschte vor 20 Jahren noch ziemlicher Katzenjammer, was die Restaurierung dieser Anlagen betrifft, so ist in der letzten Zeit viel geschehen. Der Garten der Villa d’Este wurde generalüberholt, la Foce hat ein Lifting erlebt, das Parterre von Viganello wurde bestens hergerichtet und etliche weitere Anlagen wurden auf neuesten Stand gebracht. Daneben entstanden beispielsweise rund um Rom grosse private Garten- und Parkanlagen, die öffentlich zugänglich sind. Zudem wurde die FAI geschaffen, eine ähnliche Institution wie der englische National-Trust, die es sich zur Aufgabe gestellt hat, die historischen Bauten und Gärten zu erhalten.
Es lohnt sich also, nach Italien zu fahren. Ich habe ein Programm zusammengestellt, wie es vermutlich noch nie in dieser Art angeboten wurde. Nicht nur eine grosse Anzahl privater Gärten, die man sonst nicht besuchen kann und die noch kaum jemand entdeckt hat, stehen auf der Liste, wir wollen uns auch ein wenig einlassen in die tiefere Vergangenheit der Italiener und auch einen Abstecher in das Land der Etrusker und natürlich der Römer machen. All das gehört zum Verständnis der italienischen Kultur. Wer hat es denn schon erlebt Und wir werden uns auch königlich bewirten lassen. Dreimal sind wir geladen bei den Noblen des Landes, die ihre Küche und ihr Schloss für uns öffnen.
Und dann wollen wir auch die heutige Zeit entdecken. Fast wie Unkraut spriessen die Kunstgärten aus dem Boden. Zumindest einen davon wollen wir besuchen, die Villa Cella, eine Art Laboratorium für die Kunst. Und der zweite, Il Bosco della Ragnaia, ein Ort, den man praktisch nicht kennt, der aber umso verblüffender ist, wollen wir uns keinenfalls entgehen lassen
Essen und Trinken
Nein, eine Kochschule wollen wir nicht besuchen, aber die italienische Küche soll trotzdem nicht zu kurz kommen. Ich habe für die Reise ein paar noch wirkliche Geheimtipps entdeckt, wo wirklich italienisch gekocht wird und nicht die an die Touristen angepasste Allerweltskost.
Über die italienischen Weine wurden Bibliotheken gefüllt. Wir wollen sie testen und auskosten. Mindestens zwei Weindegustationen in der Toskana sind vorgesehen, wo wir uns die besten Tropfen aussuchen können.


Die zu besuchenden Gärten, Anlagen und architektonischen Höhepunkte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Villa Panza Varese

Geschichte
Der Marquis Paolo Antonio Menafoglio erwarb im Jahr 1748 ein Grundstück auf dem Hügel von Biumo Superiore, Varese, auf dem er seine dreistöckige Villa errichtete. Die Villa erhielt einen U-förmigen Grundriss, der sich zu einem großen italienischen Garten mit Blick über die Stadt Varese hin öffnet. Eine Brücke verbindet die Villa mit dem landwirtschaftlich genutzten Anwesen, das später der Park der benachbarten Villenanlage Ponti wurde.
Das Gebäude wurde weniger als Wohnkomplex der Familie Menafoglio, sondern vielmehr als Repräsentanz für mondäne Veranstaltungen konzipiert. Der Dienstbotentrakt ist daher entsprechend klein gehalten. Menafoglio, der sich in finanziellen Schwierigkeiten befand, veräußerte die Villa im Jahre 1783 wieder. Nach einigen Besitzerwechseln erwarb schließlich Pompeo Litta Visconti Arese, Spross einer wohlhabenden Mailänder Patrizierfamilie im Jahr 1823 die Villa. Der neue Besitzer beauftragte 1829 den Architekten Luigi Canonica mit der Erweiterung der Villa. Die Umbauten dauerten zwei Jahre. Canonica hatte die Wirtschaftsgebäude in Pferde- und Kutschställe umgewandelt. Zudem schuf er ein neues einstöckiges Gebäude mit rechteckigem Grundriss, das sich durch eine Serie von Säulen in den Ecken als großes Oval präsentiert und das den großen Speisesaal, „Kaisersaal“ genannt, beherbergte. Viele der architektonischen Elemente des Speisesaals werden Canonica zugeordnet, wie z. B. der große Kamin, der Fußboden, die Konsolen. Dank der Arbeiten Canonicas wurde aus der ehemaligen Vergnügungsvilla ein Patrizierhaus.
Kunstsammlung
Im Jahr 1956 begann der neue Besitzer und Kunstliebhaber Graf Giuseppe Panza di Biumo seine umfangreiche Sammlung zeitgenössischer Kunst, vorwiegend US-amerikanischer Künstler, in den Räumen der Villa. Er lud wichtige Künstler in die Villa ein und gab ihnen die Möglichkeit, einige Räumlichkeiten nach ihren Vorstellungen künstlerisch zu gestalten. Diese ortsspezifischen Kunstwerke, die u. a. von Dan Flavin, James Turrell und Robert Irwin kreiert wurden, können heute noch in der Villa besichtigt werden. In den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts errichtete Panza in der Villa eine wichtige Sammlung monochromer Malerei und anderer Kunstwerke von Künstlern wie Phil Sims, David Simpson, Ruth Ann Fredenthal, Max Cole, Maria Nordman, Martin Puryear, Ford Beckman, Ross Rudell, Alfonso Fratteggiani, Ettore Spalletti, Lawrence Carroll, Stuart Arends, Allan Graham, Winston Roeth. Die Kunstwerke fügen sich in die Möblierung aus dem 16. bis 19. Jahrhundert und in Panzas Sammlung afrikanischer und präkolumbischer Kunst ein.
Im Jahr 1996 stifteten Giuseppe und Rosa Giovanna Panza di Biumo ihre Villa und die Kunstsammlung der italienischen Stiftung für Denkmal- und Umweltschutz FAI unter der Bedingung, dass die Familie weiterhin die zweite Etage bewohnen und verwenden kann. Der FAI führte die notwendigen Restaurierungen und technischen Modernisierungen durch und öffnete die Villa und Sammlung Panza im Jahr 2001 für den Publikumsverkehr. Im Jahr 2013 erhielt die Villa Menafoglio Litta Panza das Zertifikat für Exzellenz von TripAdvisor.
Heute beherbergt die Villa zumeist jährlich wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Künstler.
Der Garten ist durchaus sehenswert. Einem sehr hübsch gestalteten Parterrebereich, flankiert von kunstvoll geschnittenen Hecken und Gebüschen gliedert sich eine landschaftliche Szenerie an, die wie geschaffen ist für Landart und OpenAir- Kunst.

Villa Parravicino 

Die Villa befindet sich in dem alten mittelalterlichen Dorf Parravicino, das an die feudale Burg angeschlossen ist, die von den "nobili de Paravexino" aus dem 11. Jahrhundert erbaut wurde. Lediglich der schiefe Turm bleibt als Erinnerung.
Der Hauptteil der Villa stammt aus dem Ende des 16. Jahrhunderts, wie der prächtige Saal mit seinen Renaissancefresken (Szenen von Putten, Musikinstrumenten und Landschaften der grünen Brianza) und der monumentale Schornstein aus Molera-Stein mit den Wappen von Parravicini, Visconti und Belgioioso beweist . Die Nordseite umfasst einen typischen Brianza-Innenhof mit einem Brunnen und einem angrenzenden mittelalterlichen Haus. Eine Inschrift besagt, dass letztere im Jahr 1420 "von Mastro Franceschino de Carella von Eupilio geschützt" wurde.
Wichtiger erschien den Erbauern die Verwendung von Hecken und Bäumen als auch das Spiel von Licht und Schatten. Dabei galt ihre besondere Vorliebe den Zypressen als Verkörperung des Senkrechten und den Kiefern als das Gegenstück, der Waagerechten.
Wer damit beauftragt wurde, das Konzept für die Villa und den Garten anzulegen, ist unklar, jedoch klar ist, dass die Urheberschaft der Villa auf die Zeit von Jacopo Barozzi da Vignola zurückgeht. Die Gestaltung als auch die Projektüberwachung der Wasseranlagen wurde dem Sienesen Tommaso Ghinucci, dem wahren Meister, übergeben. Er projektierte schon die Wasseranlage der Villa d’Este in Tivoli. Eine weitere Meisterleistung in diesem Garten ist, dass der Übergang von der freien Natur zum durchgestalteten Garten in einem Fluss geschieht.
Die Parravicini, Herren von Parravicino, haben das Emblem eines weißen Schwans auf einem roten Feld; in der Tradition der erstgeborenen Linie wohnen die Nachkommen der Familie noch in dieser Wohnung.
Geschichte der Villa Parravicini Sossnowsky
Die Villa ist eine der ältesten Residenzen im mittelalterlichen Dorf Parravicino und bewahrt noch immer authentische Teile des mittelalterlichen Adelshofs. Aufgrund seiner jahrhundertealten Geschichte ist das Interieur sehr faszinierend und von verschiedenen Baustilen geprägt: von der riesigen Halle aus dem 16. Jahrhundert mit Fresken und Dekorationen aus der lombardischen Renaissance bis zu intimen Lounges im Stil der Freiheit, wie sie für einen Eklektizismus des frühen 20. Jahrhunderts typisch sind.
Dieses historische Haus unterstreicht die Kultur der Villa in Brianza und verbindet den noblen Ferienort im Laufe der Jahrhunderte mit der dort praktizierten ständigen landwirtschaftlichen Tätigkeit. Der Komplex Villa Sossnowsky bewahrt in der Tat neben dem edlen Interieur und den eleganten Strukturen noch die alten landwirtschaftlichen Räume wie den alten rustikalen Innenhof, einschließlich der mittelalterlichen Straße, die das Dorf Casiglio mit der Straße Parravicino verband, ein historisches Waschhaus, einen Jagdfelsen , eine monumentale Eiche (quercus suber) und einen botanischer Garten in den ursprünglich bewirtschafteten Feldern.
Der Park der Villa Parravicini Sossnowsky
Die Villa Parravicini Sossnowsky hat interessante botanische Besonderheiten. Im englischen Park, der im neunzehnten Jahrhundert nach dem Vorbild der Romantik dieser Zeit erbaut wurde, finden sich jahrhundertealte Nadelbäume und hohe Sträucher, insbesondere eine majestätische Himalaya-Zeder und historische duftende Magnolien. Im rustikalen Hof entwickelte sich zwischen den mittelalterlichen Kopfsteinen eine seltene Banksianer-Rose mit sehr langen Stielen und einer elfenbeinfarbenen Blüte.
Die Villa ist ein typischer "Hochzeitsort" und Veranstaltungsort und eignet sich auch für Besichtigungen, die von der Geschichte des Lebens in der lombardischen Renaissance begleitet werden.

 

Villa Carcano

(Der Park der Villa Carcano in Anzano entstreckt sich laengs eines Huegels mit einer praechtigen Aussicht auf den Alserio See, auf die Grigne und Resegone Berge.
Die Familie Carcano war schon Anfang des 1600 in Anzano ansaessig, wo sie eine intensive Landwirtschaft entwickelt hatte, die sich weit ueber die Grenzen des aktuellen Parkes ausgebreitet hatte. In den Jahren 1794-95 liess der Marquis Alessandro Carcano, aus Mailand, eine imposante Villa im neuklassischen Stil bauen, entworfen vom Architekt Leopoldo Pollack.
Der weite Park (von ueber 40 ha) wurde in den darauf folgenden Jahren nach den landschaftlichen Richtlinien von Pollack realisiert, einschliesslich Strukturen und Elemente, die den romantischen Charakter hervorheben. Neben den landwirtschaftlichen Gebaeuden entstanden dann weitere Komponenten, wie z.B. Kioske, ein kleines Theater und noch ein Eislager in der Naehe vom Gutshaus. Zwischen flachen und huegeligen Feldern wurde ein kuenstlicher See mit Inseln und einem schiffbaren Tunnel angelegt, umgeben von Alleen und praechtigen Baumgruppen.
Unter den interessantesten Baeumen, Celtis australis, Ginkgo biloba, Aesculus hippocastanum sowie Chamaecyparis, Taxusbaeume und Zedern. Beim Betreten des Parkes trifft man auf eine Menge von Palmen und Lorbeerbaeumen, einen bewundernswerten Fagus ‚Purpurea Tricolor’, auf sehr hohe Abies nordmanniana, Magnolien und jahrhundertalte Kastanienbaeume.
Eine Allee aus alten Hagebuchen fuehrt zum Hauptsee bewachsen von Seerosen und wilder Fauna, mit zwei kleinen Inseln und einer Anhoehe, wo sich auch ein Tunnel befindet, der frueher schiffbar war. Bis Mitte 1900 wurde das Wasser vom See zur Eisherstellung verwendet, das Eis wurde in einem der beiden Eislagern der Gutsfamilie aufbewahrt, im Sommer verkauft und an die Kranken verschenkt.
Schon seit seinem Ursprung wurde die Parkanlage, die immer noch im Besitz der Familie Carcano ist, als familiaeres Ambiente betrachtet und nicht als Vorzeigegarten. Und das gilt noch bis heute: ein angenehmer Ort zum Leben und Entdecken.
Die Villa Carcano ist von Wäldern mit Wegen umgeben. Anschließend erreichen Sie den von Seerosen und Wildtieren bevölkerten Teich. In diesem See wurde bis Mitte des 20. Jahrhunderts Eis hergestellt, das in einem der verschiedenen Eishäuser der Unterkunft gelagert und im Sommer verkauft wurde. Die Wege des Parks sind kreisförmig und verlaufen entlang des Parks. Sie enden alle genau an der Eingangspforte.
Diese Pfade sind in repräsentative Farben unterteilt:
1. Grüner, minimaler Ring, Hausgarten
2. Blau, Wiesen, See und Eishäuser
3. Rosso, laufe durch Wasser, Wälder und große Alleen
Der grüne Weg umgibt die Villa und ist am höchsten geegen. Er führt entlang der Kirche und dem Glockenturm und dann zurück zum Treffpunkt mit den anderen Wegen im Innenhof der Villa.
Auf der blauen Route erreichen Sie den Teich der Villa, der von Pflanzen und vielen charakteristischen Blumen des Ortes umgeben ist.
Dieser Weg führt durch kleine Wälder:
• Die Viale delle Magnolie befindet sich links von der Westfassade der Villa.
• Al Faggio Rosso, bekannt für seine Farbe und Schatten im Laufe der Jahreszeiten.
• Der Robinienhain: Die Johannisbrotbäume wurden von Jean Robin, Botaniker am Pariser Hof, nach Europa gebracht. Diese Pflanzen haben einen hohen kommerziellen Wert.
• Der See, künstlich angelegt, indem ein kleines Tal mit einem Damm gestaut wurde und von einer mehrjährigen Quelle gespeist wird. Es ist die Heimat einer großen Population kleiner Fische.
Auf der Roten Route wurden die Verbindungsstraßen über die alten Wege erreicht, die eine Farm mit der anderen verbanden.
Hinter dem See befindet sich der Eingang zum grossn Eishaus, wo Eisplatten auf dem Rücken eines Pferdes getragen wurden.
Die Allee führt weiter zu einem Bach, der zwei künstliche Seen zum Leben erweckt. Die Villa und die Bewohner von Anzano wurden mit Wasser versorgt.
Botanischer Park
Der Park der Villa Carcano ist auch bekannt, weil er wertvolle Bäume enthält, wie Celtis australis, Ginkgo biloba, Aesculus hippocastanum und dann Chamaecyparis und Zedern. Beim Betreten des Parks entdeckt man viele große Palmen und Lorbeeren, ein Exemplar von Fagus 'Purpurea Tricolor', die sehr hohen nordischen Fichten, Magnolien und jahrhundertealten Kastanienbäumen. Eine Allee führt zum Hauptsee, der einst von Seerosen und Wildtieren bevölkert war und auf dem sich zwei kleine Inseln und ein von einem Tunnel durchzogenes Vorgebirge erheben. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wurde der See zur Herstellung von Eis genutzt, das in einem der verschiedenen Eishäuser des Anwesens gelagert, im Sommer verkauft oder als Geschenk an die Kranken verschenkt wurde.

 

Villa Visconti Borromeo Arese Litta

Geschichte des Komplexes Villa Visconti Borromeo Litta

Den Besucher zu überraschen und ihn zu amüsieren, war die Absicht des Schöpfers des Komplexes, Graf Pirro I. Visconti Borromeo, der in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts einen Besitz erweiterte, der dazu bestimmt war, landwirtschaftliche Produkte zu produzieren. Er begann auch mit der Umwandlung des Hauses in eine Villa. Der Künstler Pirro definierte die Architektur und Dekoration des Wohngebäudes neu, richtete den Garten ein und wandelte das von Martino Bassi entworfene Nymphäum in eine Sammlung von Gemälden, Skulpturen und Kuriositäten um.. Camillo Procaccini, Schöpfer der Mosaiken mit einer bestimmten Technik aus farbigen Kieselsteinen, und Morazzone, der - mit illusionistischer Technik den Merkur des Eingangsatriums malte, beteiligten sich an der Realisierung der Wohnung, die bald zu einer authentischen "Lustvilla" wurde ", idealer Ort für Partys und Empfänge, um Schriftsteller und Souveräne, die durch Mailand ziehen, aufzunehmen. Bis in die 1820er Jahre blieb die Villa unverändert: Es wird Giulio Visconti Borromeo Arese sein, der letzte Erbe der Dynastie, der das "Quarto Nuovo" errichtete, der den Eingangshof mit einem Ballsaal im Erdgeschoss schloss.
in der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts wurden Giuseppe Levati, Perspektivenmaler der Accademia di Brera mit der Gestaltung der Fassaden des Nymphäums - auf Geheiß des Marquis Pompeo Litta, Giulios Neffen, - beauftragt. Letzterer begann mit der die szenografische Gestaltung des Parks mit monumentalen Springbrunnen, und mit der Dekoration des Speisesaals, mit Stuck und Fresken an Gewölben und Wänden.
Der letzte Akt in der Gestaltung des Gartens fällt in den Beginn des neunzehnten Jahrhunderts: das Einfügen eines angelegten englischen Hains von Luigi Canonica, wie es die "Mode" der Zeit vorschrieb. Die ersten Restaurierungen und die Reaktivierung der Wasserspiele gehen auf Alberto Toselli zurück, der das Anwesen 1932 übernahm. Erst nach der Übernahme durch die Gemeinde (1971) und der Restaurierung des Nymphäums nach einer langen Zeit der Verwüstung erwecken die "Überraschungen" in der Villa die erstaunten Besucher aller Altersgruppen.
Die als Garten genutzte Fläche der Villa von etwa drei Hektar war wahrscheinlich von Anfang an in vier Grünflächen mit eingetopften Zitruspflanzen unterteilt.
Die Erweiterung erfolgt auf den beiden Hauptachsen (Süd-Nord, Ost-West), entlang derriesige und teure Bauarbeiten ausgeführt werden: Die Springbrunnen von Galatea und Nettuno werden aufgestellt, und auch die Gewächshäuser wurden gebaut. Das Bewässerungssystem und die Wasserspiele wurden erweitert und verbessert. Mit der Verbreitung des transalpinen Geschmacks für Laubbäume und der Einführung der Hainbuche in der Lombardei im 18. Jahrhundert wurde die "Carpinata" geboren. Die Neuinterpretation der klassischen Hecken in der Villa von Lainate wird häufig auf einem langen U-förmigen Pfad bezogen, die aus einer doppelten Reihe von Hainbuchen mit verschlungenen und gleichzeitig beschnittenen Zweigen besteht.
Über 300 Hainbuchen wurden neu gepflanzt, um dem Park einen Tunnel mit einer Breite von über 4 Metern und einer Höhe von über 800 Metern zu verleihen.
Aus einer Reihe von Raten, die einst starr wie ein Pyramidenstumpf beschnitten waren, entsteht heute noch das "Teatro di Verzura", ein Naturtheater für Musik- und Theateraufführungen.
Die wachsende Aufmerksamkeit für den angelegten oder englischen Garten und seine starke Verbreitung zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts ermöglicht dem Architekten Luigi Canonica 1808 die Gestaltung des "neuen Hains", der durch bescheidene Unebenheiten des Bodens mit Grünflächen belebt wird unregelmäßig und mit einer Prävalenz von hohen Bäumen und Sträuchern.
An den Seiten der Exedra mit der Nische der Skulpturengruppe aus Terrakotta des "Ratto delle Sabine oder Proserpina" befanden sich zwei kalte Gewächshäuser, die für den Winterschutz von Zitrusfrüchten bestimmt waren, und anschließend zwei warme Gewächshäuser für exotische Arten. Aus einer Beschreibung, die der Botaniker Linneo Tagliabue im Jahr 1840 zusammenstellte, erfahren wir, welche Arten von Pflanzen angepflanzt wurden: Ananas, Bananenbäume, Kaffee, Tamarinden, Palmen und sogar Orchideen, Hibiskus und Gardenien. Von besonderem Interesse sind zwei Serre aus Eisen und Glas im Jugendstil, die 2015 Gegenstand eines beeindruckenden Wiederauffüllungsplans waren, der von Fondazione Cariplo mit einer Million Euro finanziert wurde.
Heute gibt es im Park Bäume von 56 verschiedenen Arten und Sträuchern, die in 15 Arten eingeteilt sind. Von einem seltenen Ginko Biloba, dessen wahrscheinlicher Pflanzzeitpunkt zwischen 1850 und 1855 liegt, bis zu einigen Atlas –Zedern, von der Magnolien-Grandiflore über die Eichen bis zu den Bagolari ist so einiges zu finden.

Das Nymphaeum


Das monumentale Nymphäum , das nicht weit vom Palast entfernt liegt, ist einer der überraschendsten und raffiniertesten Orte der Renaissancekultur in der Lombardei. Es wurde im Laufe der Zeit von vielen illustren Besuchern gefeiert .
Pirro I. Visconti Borromeo lebte in Kontakt mit den Medici , den Gonzagas und vielen anderen großen Adelsfamilien und wollte nicht übertroffen werden, wenn es darum ging, ein Gebäude zu errichten, das für Vergnügen und Freizeit bestimmt war und in der Lage war, den sozialen Rang zu feiern von ihm erreicht. Entworfen vom Architekten Martino Bassi und zwischen 1585 und 1589 erbaut , spiegelt dieses "coole Gebäude" - in der idealen Synthese von Natur und Kultur - den raffinierten ästhetischen Geschmack von Pirro wider: ein Gebäude, das mit Statuen geschmückt ist und Wunder hervorruft . Mosaike , Grotesken und andere Werke, die sich auf den römischen Klassizismus beziehen, sind reich an Brunnen und Erfindungen des Wasserbaus, die die Gäste in ihren mit Fresken und Mosaiken geschmückten Sälen verblüffen und unterhalten und die geeignet sind, ihre eigenen raffinierten Sammlungen zu beherbergen.
Der Grundriss des Gebäudes ist streng symmetrisch und erstreckt sich um das sogenannte Atrio dei Quattro Venti , einen achteckigen Freiluftraum mit einem schönen Mosaikboden, auf dessen mit Travertin-Nischen bedeckten Wänden Statuen römischer Gottheiten und Mosaikverzierungen angebracht sind. Die Symmetrie des Gebäudes wird jedoch sozusagen durch die Vielfalt der Umgebungen verdeckt, in denen der Besucher sich zu verlieren scheint: Höhlen mit Statuen, die eine Phantasiewelt erzählen, Räume, die mit mysteriösen, ineinander verschlungenen geometrischen, floralen und anthropomorphen Figuren geschmückt sind, Umgebungen - wie der Hof der Regen- die die Gäste mit Wasserspielen und Scherzen überraschen, die raffinierte mechanische Geräte (automatisch oder durch versteckte Springbrunnen gesteuert) für sie bereithalten. Die berühmten Scherze, die Stendhal beeindruckt hatten, bestanden hauptsächlich aus einer großen Menge plötzlicher Wasserstrahlen, die durch die Geräte ermöglicht und mit dem Hydraulikdruck betrieben wurden, der durch einen Sturz von etwa 20 Metern höher gelegenen großen Tank hoch oben im sogenannten Wasserturm mit Blick erzeilt wurde. Von dort hat man auch einen schönen Blick auf das Nymphäum.
Nach einer langen Zeit des Verfalls und nach der Zerstreuung vieler Kunstwerke, die es bevölkerten, kehrte das Nymphäum ab 1990 dank der Initiative der Gemeinde Lainate und der freiwilligen Arbeit des "Vereins" zurück, um die Besucher willkommen zu heißen und in Erstaunen zu versetzen.
Pirro I. kannte als Treuhänder der Fabbrica del Duomo alle namhaften Künstler, die im Herzogtum Mailand tätig waren. Er war Vertreter des lombardischen Manierismus, der sehr zur Umsetzung des Andachtsprogramms beitrug. Viele von ihnen wurden in die Villa Litta berufen, wo sie in einem ganz anderen künstlerischen Register dazu beitrugen, eines der verspieltesten profanen Werke der späten lombardischen Renaissance zu schaffen . Unter ihnen müssen wir insbesondere erwähnen Camillo Procaccini , der für die Decken des Saales eine Dekoration erfand, die aus mysteriösen anthropomorphen Grotesken bestand, die aus weißen und schwarzen Steinen hergestellt wurden, die zuerst auf die Vorzeichnung geklebt und dann mit Temperafarben bemalt wurden , von Türkis bis zu verschiedenen Ockertönen.
Es ist bezeichnend , dass diese Dekorationen (hergestellt zwischen 1587 und 1589 ) sofort von Giovanni Paolo Lomazzo in seinem Dialekt - Gedicht Rabisch (Arabesken) gelobt wurden, das in jenen Jahren mit einer Widmung für Pirro I. gedruckt wurde. Rabisch bildet eine Art des Kulturmanifests, in dem die sogenannte Facchini-Akademie des Val di Blenio anerkannt wurde, eine Gruppe, die Künstler verschiedener Art in einem gemeinsamen Geist der Freude und des Interesses an dieser magischen und esoterischen Welt zusammenbrachte, die in der Renaissance eine so große Rolle spielte.
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Palazzo Arese Borromeo

Obwohl die Idee, das Landhaus in Cesano zu errichten, vom Vater Giulio Arese stammt , war es Bartolomeo, der es ausführte. Die Residenz, die heute noch bewundert werden kann, war das Ergebnis seiner Entscheidungen, seines Geschmacks, seiner Kultur. Der Entwurf des Gebäudes muss in einem komplexeren städtischen Projekt gelesen werden, das die Funktion hatte, die noble Residenz im Dorf Cesano maximal zu betonen.
Das Herzstück des Komplexes ist der Palast im spätlombardischen Barockstil , um den sich eine Reihe von Elementen dreht, die dazu beitragen, seine Präsenz, seinen symbolischen Wert sowie seinen architektonischen Wert zu steigern. Von der Piazza bis zur exedra , die bereits mit dem Gebäude zusammen konzipiert und zu Beginn des 18. Jahrhunderts als prächtige Kulisse und Ort für Partys und Unterhaltungsveranstaltungen für die Gäste perfektioniert wurde. Später wurde dieses Gebiet zu einem Marktgebiet bestimmt und sogar im zwanzigsten Jahrhundert wurde es grundlegend verändert. Erst nach den 1997 durchgeführten Restaurierungen erlangte die Esedra des Gebäudes ihre ursprüngliche Form und Funktion zurück und hob ihren Wert als landschaftlich reizvoller Ort hervor, der von der architektonischen Typologie der Wassertheater inspiriert war. [
Nach Westen führt eine gerade Straße, heute Corso Libertà, in der sich die entweihte alte Kirche Santo Stefano und die neue Kirche von 1937 befinden . Auf der gegenüberliegenden Seite, im Osten, erstreckt sich ein weitläufiger, komplett umzäunter Garten. Beachten Sie die perspektivische Achse, die von der genuesischen Loggia des Palastes zum Brunnen und mit einer kleinen Abweichung zum großen Portal der Begrenzungsmauer führt.
Es ist nicht klar, welchem Architekten das Projekt zugeordnet werden kann und wie die verschiedenen Bauphasen verlaufen sind. Es wurde wahrscheinlich von Giulio Arese begonnen und dann dank Bartolomeo III Arese, der 1654 mit der Baustelle begann, vollständig verwirklicht. Nach ungefähr zwanzig Jahren war das Gebäude fast fertig.
Es ist eine elegante, aber einfache, viereckige Struktur, auch wenn die Flankierung der Serviceeinrichtungen das Design erschwert. Das Zentrum des Palastes befindet sich im Innenhof, der von einer genuesischen Loggia auf der gegenüberliegenden Seite des Eingangs mit Blick auf einen großen italienischen Garten geschmückt ist .
Die Hauptfassade , die der Exedra zugewandt ist , befindet sich an drei vertikal verlaufenden Körpern, die durch etwas niedrigere miteinander verbunden sind und mit benachbarten Flügeln verschweißt sind. Im Nordflügel befindet sich die Kapelle , im Südflügel der sechseckige Turm , der auf den Überresten eines mittelalterlichen Turms errichtet wurde.
Insgesamt fällt die Fassade als nüchtern und edel auf, was das gesamte Gebäude auszeichnet. Nur das Hauptportal mit seinen dorischen Pilastern , die auf Quaderarbeiten mit einem schmiedeeisernen Balkon aus dem 18. Jahrhundert aufliegen, ist bemerkenswert .
Nach dem Betreten der doppelten Veranda im Innenhof erhebt sich die östliche Fassade, die dank Türen und Fenstern, die mit reichem Gesims und Nischen mit den Büsten des Kaisers verziert sind, einen monumentalen Charakter annimmt. und vor allem zur oberen Loggia mit drei Doppelbuchten, die die gesamte Struktur beleben und bereichern.
Die obergenuesische Loggia ist daher der wahre Protagonist der Hofszene.
Der dekorative Apparat des Gebäudes, der vor kurzem durch sorgfältige Restaurierungen in seiner alten Pracht wiederhergestellt wurde, macht den Palazzo zu einem der interessantesten Objekte auf regionaler Ebene. Die Fresken, von dreiunddreißig Landschaften der Umgebung inspiriert, wurden von Künstlern des Mailänder Klassizismus wie Ercole Procaccini der Jüngere , den Brüdern Montalto, Antonio Busca , Giovanni Ghisolfi, Giuseppe Nuvolone und Federico Bianchi bearbeitet. Der gesamte Bildzyklus war Teil eines umfangreichen Gesamtprojekts, das politisch-kulturelle Botschaften vermitteln sollte. Die Fresken der Adelsetage entsprechen insbesondere einem ikonografischen Programm zur Erhöhung der politischen Wirtschaftskraft der Familie und des Engagements im kulturellen und wissenschaftlichen Bereich. Charakteristisch für das Gebäude sind die Boscherecce , natürliche Szenen, die den Betrachter durch eine nachgebildete und mythologische Landschaft einhüllen.

Die Ehrenhalle der römischen Pracht


Das wichtigste Werk auf dekorativer Ebene ist sicherlich der Salone d'Onore, auch Fasti Romani genannt. Veredelt durch eine Dekoration mit zwei Bändern: Im ersten unteren Teil sind Szenen aus der Geschichte Roms und gemalte Statuen von Königen und Kaisern zu sehen, während im oberen Teil Damen und Herren, Musiker, Kellner, Bettler, idealerweise an eine Brüstung gelehnt, um als eine Art virtuelles Publikum die Feste und Pracht zu beobachten, für die der Salon früher reserviert war.
 

Villa Tittoni


Das wertvolle Werk des berühmten Mailänder Architekten Giuseppe Piermarini wurde im 19. Jahrhundert von Pelagio Palagi umgebaut und zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch von Luca Beltrami mit kleinen Eingriffen versehen. Während seiner langen Geschichte waren hier wichtige Persönlichkeiten wie König Ferdinand IV. Von Neapel und Umberto I. von Italien zu Gast .
Die Ursprünge der Villa gehen wahrscheinlich auf das 16. Jahrhundert zurück, als die Grafen von Rho eine Landvilla in Desio besaßen , die im folgenden Jahrhundert von der Königlichen Kammer von Mailand zusammen mit ihren Grundstücken beschlagnahmt und 1651 von der Regierung an den Marquis Ottavio Cusani verkauft wurde. Da das Haus damals auf freiem Feld lag, wurde es von den Cusani als Ferienresidenz genutzt, während der berühmte Mailänder Palazzo Cusani weiterhin als offizielle Residenz diente.
Die Cusanis waren sich auf jeden Fall einig, dass es notwendig war, das Anwesen zu vergrößern, um es zu einer sozial würdigen Wohnung zu machen, und erwarben zu diesem Zweck im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert mehrere Gebäude in der Nähe.
Die neoklassizistische Struktur, entworfen von Giuseppe Piermarini
Die Fassade der Villa in Richtung Garten: Der von Piermarini gewünschte neoklassizistische Abdruck ist deutlich zu erkennen.
Zusätzlich zu den von den Cusani in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts getätigten Ankäufen begann anstelle der ursprünglichen heutigen Struktur das Projekt für den Bau einer großen Villa. Das Projekt wurde wahrscheinlich bereits 1774 begonnen, da wir wissen, dass der Erzbischof von Mailand Ferdinando Cusani zu diesem Zeitpunkt die Erlaubnis erteilte, eine private Kapelle für seine eigene Villa in Desio zu errichten. Jedenfalls war das Haus 1776 noch nicht fertiggestellt, als in dem Jahr, in dem der bekannte Mailänder Architekt Giuseppe Piermarini zu dem Projekt berufen wurde. Im selben Jahr wurden die Malerbrüder Agostino, Giuseppe und Carlo Giuseppe Gerli gerufen, um die Oratorien der Villa zu dekorieren.
1779 wurde die "Fassade in Richtung Desio" fertiggestellt, als Piermarini die Zahlung von 60 Goldpailletten für das Projekt erhielt. Mit dem Ende der Fassade begannen die Arbeiten an der Errichtung des von Antonio Villoresi kuratierten Gartens mit Details, die vom Architekten Giuseppe Zanoia entworfen wurden, wie dem runden Tempel des Hymenäus und dekorativen Höhlen.
Ferdinando Cusani, ab 1758 Kammerherr des Kaisers und eine Schlüsselfigur in der Entwicklung der Villa, ein Liebhaber antiker Dinge, bereicherte gleichzeitig den Besitz an antiken Grabsteine, Statuen und kostbarer Murmeln, die heute in den Stadtmuseen des Castello Sforzesco in Mailand aufbewahrt werden und auch genutzt werden.
Um den majestätischen Reichtum des Ortes zu bestätigen, wird daran erinnert, dass der Marquis Cusani am 14. Juli 1785 den Besuch der Könige von Neapel empfing, mit einer Prozession bestehend aus sieben Wagen gezogen von je sechs Pferden. Mit dem König und der Königin von Neapel wohnten hier neben einer großen Anhängerschaft von Adligen auch der Erzherzog Ferdinand von Habsburg-Lothringen und seine Frau. Ende des 18. Jahrhunderts wurde auch mit der Gestaltung des Gartens begonnen, bis der Schriftsteller und Naturforscher Carlo Amoretti in seiner 1794 verfassten "Reise von Mailand zu den drei Seen" feststellte: "Die Villa Cusani, in der viel von diesem Buch geschrieben wurde, verdient es, in mehreren Anläufen besucht zu werden. Sie ist vielleicht die schönste in der Lombardei, bekannt für die Vielfalt, die Breite, den guten Geschmack und den angemessenen Gebrauch von Wasser: seitdem ein üppiger Bach, der aus den Gegenden von Como kommt und sich dann in der Bewässerung der nahe gelegenen Wiesen verirrt ... »

Die Umwandlung von Pelagio Palagi


Das kunstvolle gusseiserne Geländer nach einem Entwurf von Palagi
Nach dem Tod von Ferdinando Cusani im Jahr 1805 trat sein Sohn Luigi die Nachfolge an, der die Villa aufgrund seiner zahlreichen Spielschulden bereits 1817 an den Anwalt und wohlhabenden Grundbesitzer Giovanni Traversi verkaufen musste.
Die Familie Traversi begann 1835 mit dem Umbau des gesamten Komplexes unter der Leitung des Architekten Pelagio Palagi , der 1846 mit der Schaffung der in drei Orden unterteilten monumentalen Fassaden mit Kolonnade und Giebel zum Park hin endete. Palagi achtete im Wesentlichen darauf, den zentralen Wohnkörper der Villa intakt zu halten, von dem er nur einige Räume im Erdgeschoss neu ordnete. Stattdessen wurden die Seitenflügel, die der Villa die klassische U-Form des 18. Jahrhunderts verliehen, vollständig abgerissen und durch einen länglichen, weiter hinten angelegten Bau ersetzt, um den Innenhof in Bezug auf das gusseiserne Tor zu vergrößern. Er nutzte die Räume des angrenzenden ehemaligen Klosters San Francesco für Museumszwecke und baute den nach ihm benannten neugotischen Turm, der vom Glockenturm der Abtei von Chiaravalle inspiriert war.
Nach dem Tod des Anwalts Traversi im Jahr 1854 ging der Komplex an seinen Neffen Giovanni Antona Cordara über, der zum Gedenken an den großartigen Onkel mit dem königlichen Dekret vom 27. Februar 1856 den Nachnamen Antona Traversi annahm.

Die Zeit des Premierministers, Tommaso Tittoni


Tommaso Tittoni , Präsident des Rates in der giolittischen Ära, war von 1900 bis 1931 Eigentümer der Desio-Villa . Im Jahr 1900 ging das gesamte Vermögen als Testament an den Schwiegersohn von Giovanni Traversi, Tommaso Tittoni , damals Präfekt von Perugia, über , der später Abgeordneter und Senator des Königreichs Italien, Diplomat, Präsident des Rates in der giolittischen Ära und Aussenminister war . Er beauftragte den bekannten Architekten Luca Beltrami mit dem letzten baulichen Eingriff an der Villa, der die monumentale Treppe zu den oberen Stockwerken fertigstellte.
Mit ihm erlangte die Villa dank der zahlreichen diplomatischen Konferenzen, die hier nach dem Willen ihres neuen Besitzers abgehalten wurden, eine neue Glanzzeit. die Besuche der Könige von Italien und anderer berühmter Regierungsmänner waren zahlreich.

Die Villa vom Krieg bis heute


Am 31. Oktober 1944 wurde die Villa Sitz der 3. Jagdgruppe "Francesco Baracca" der Republikanischen Nationalen Luftwaffe der Italienischen Sozialrepublik .
Nach dem Krieg wurde es dem Saverianischen Institut für Auslandsvertretungen in Parma gespendet , das das Gebäude als Seminar für seine Studenten nutzte und gleichzeitig eine Phase des Niedergangs des Komplexes einleitete. Im Jahr 1948 wurde der Park privatisiert und ein Teil der jahrhundertealten Pflanzen, die in ihm gefunden wurden, wurden gerodet, um Holz zu erhalten, bis die Gemeinde Desio eingriff, die ihn 1952 kaufte, um ihn als öffentlichen Park zu nutzen.
1975 wurde die Villa auch von der Stadt Desio gekauft, die sie noch besitzt und derzeit die Stadtbibliothek und ein Museum beherbergt, das dem Mailänder Künstler Giuseppe Scalvini gewidmet ist . Am 7. November 1993 wurde der Komplex von einem schweren Brand heimgesucht, der die Halle verwüstete und den Einsturz von Gewölben und Fußböden verursachte und neue Restaurierungsarbeiten für die Villa erforderlich machte. Der Park der Villa wird von der Regis Association , Network of Historic Gardens , mit Sitz in Cinisello Balsamo verwaltet .
Seit 2012 findet im Park der Villa in den Sommermonaten ein Musik-, Kino- und Theaterfestival mit dem Namen " Parco Tittoni " statt. In den verschiedenen von Mondovisione SCS kuratierten Editionen waren bedeutende nationale und internationale Künstler zu Gast.
Die Villa Cusani Tittoni Traversi präsentiert noch immer die U-förmige Struktur des Schemas der Villen aus dem 18. Jahrhunderts, bestehend aus dem Hauptkörper, nördlich dessen die niedrigen Seitenflügel an den Seiten des Ehrenhofs aufgepfropft sind. Hinter den kleineren Flügeln befinden sich zwei weitere Diensthöfe, während der Haupthof im Norden durch ein kunstvolles gusseisernes Geländer zwischen mit Statuen gekrönten Säulen abgeschlossen ist, hinter dem sich ein öffentlicher Exedra-Platz öffnet. Äußerlich besticht die Villa durch ihre gigantischen Aspekte, die die Unterkünfte des Palagi mit einer Fassade aus großen Säulen, Pilastern und korinthischen Kapitellen auszeichnen, die den ersten und zweiten Stock schmücken und auf einem mächtigen, imaginären Sockel aus Säulen und Bögen ruhen. Auf dem letzten Teil des Gebälks des Daches, sowohl auf der Vorderseite "in Richtung Desio" als auch in Richtung Garten, befinden sich dekorative Statuen.
Die hintere Fassade hingegen ist durch eine Hervorhebung des Mittelteils gekennzeichnet: Im unteren Teil befinden sich drei Bögen, auf denen vier Säulen mit Steinkapitellen ruhen, über denen sich ein dreieckiges Tympanon befindet, das mit allegorischen Figuren im Relief des klassischen Stils verziert ist . Der Stil ist typisch neoklassisch.

Der englische Park


Das Grab von Antona Traversi, dem Kenotaphen der Familie, der nach dem Abbruch des Krieges im Park der Villa wieder aufgebaut wurde.
Die Villa wurde durch einen herrlichen "englischen" Park bereichert, der bereits von Piermarini und dem Direktor der Gärten, Antonio Villoresi, Vater des Landvermessers und Botanikers Luigi Villoresi, entworfen wurde . Antonio Villoresi, der das gleiche Amt in Cusanis Stab innehatte, fungierte bis 1828 als Direktor, als er entlassen wurde. Der neue Direktor war Giovanni Casoretti, der einen der bekanntesten Gärten der Lombardei schuf, dessen detaillierte Beschreibungen in der englischen Presse veröffentlicht wurden. Ein bescheidener Teil der Gärten ist noch erhalten und wird als Stadtpark genutzt.
Auch unter der Antona Traversi setzte sich die Verschönerung des Parks mit der Platzierung einer Statue fort, die dem Mailänder Künstler Tantardini in Auftrag gegeben wurde und die Arnaldo da Brescia (heute im Hof der Stadtbibliothek aufbewahrt) und die Errichtung eines Familien-Kenotaphs auf dem Pferderücken zeigt Roggia, in der Nachkriegszeit zerstört und heute teilweise an einem anderen Gartenstandort wieder aufgebaut.
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Villa Arconati


GESCHICHTE
Das goldene Zeitalter der Villa Arconati ist mit dem Leben mehrerer Generationen der Familie Arconati verbunden, die zwei Jahrhunderte lang Eigentümer und Seele des Castellazzo war, der zuvor dem Marquis Guido Cusani gehörte.
Galeazzo Arconati, Cousin von Kardinal Federico Borromeo, investiert 1610 sein Vermögen in den Erwerb des Castellazzo-Eigentums, einschließlich des "Adelshauses", der rustikalen Gerichte und des Pressehauses der Presse. Der Liebhaber, Kunstsammler, und Architekturliebhaber - zu seinen Aufgaben gehört auch die Leitung der Fabbrica del Duomo - hat die Struktur des "Palatiums" grundlegend verändert, seine formalen Aspekte verfeinert und die rustikaleren Elemente beseitigt. Das Haus der Adligen bestand aus einem rechteckigen Block mit im Erdgeschoss der Veranda und der Treppe und im Obergeschoss einer Galerie und einem zweiten Block in Richtung Westen in Richtung der Hauptstraße von Mailand. Die Änderungen, die seit 1619 vorgenommen wurden, betreffen den Portikus, die Erweiterung der edlen Fußböden, den Kauf von Skulpturen, klassischem römischem Marmor, der Statue des Tiberius, einst bekannt als Pompeo Magno, des Atlantikgesetzbuches von Leonardo da Vinci, die Fragmente des Grabdenkmals für Gaston de Foix. Es war auch Galeazzo, der ab 1621 nach einem römischen Aufenthalt die integrierte Planung zwischen Villa, Landschaft und Garten auf der Grundlage von Beispielen römischer und florentinischer Villen organisiert und Theater und Wasserspiele vorstellte, die von Leonardos Studien inspiriert wurden.
Mit Galeazzo wird auch der Borgo seine mit der Villa verknüpft und entwickelt sich entsprechend. Unter der Leitung von Graf Luigi Maria Arconati, seinem Neffen und SchwiegersohnDas Projekt, blieb der Palast von Galeazzo für die Jahre nach seinem Tod (1648) im Wesentlichen unverändert. Er widmete sich eher der Sanierung des Dorfes und dem Bau der von Galeazzo entworfenen Ställe, mit denen sich ein einheitlicher Raum ergibt. Dadurch zeichnet es sich aus durch die ausgewogenen Proportionen und Symmetrien. Nach dem Tod von Luigi Maria (1671) ist es stattdessen sein Sohn Giuseppe Maria Arconati, der den Willen von Galeazzo weiterführt. Giuseppe Maria wird die Erweiterung der Villa durch den Bau des Südostflügels sowie eine Reihe von Eingriffen in den Garten zugeschrieben. Die Liebe zur Kunst und die Vorliebe des Sammlers spiegeln sich in den Fresken und Gemälden wider, die sich im neuen Flügel befinden, in perfekter Kontinuität mit Galeazzo. Beispiele hierfür sind die 1712 begonnene Umstrukturierung des Kabinetts von Gaston de Foix und das Vorhandensein von Sammlungen von Kunstwerken, Marmorstatuen sowie Gipsabgüssen, Drucken und Zeichnungen bis hin zur Verlegung der Bibliothek in das Erdgeschoss.
Im Jahr 1718 erbte Giuseppe Antonio Arconati, Enkel von Giuseppe Maria, ein Mann der Kultur, Bewunderer des Theaters und Gönner von Carlo Goldoni, das Familienvermögen. Häufig in seinem Leben sind Reisen nach Paris und Wien, bei denen er die Architektur der Alpen und vor allem das Schloss von Versailles kennt. 1742 begannen die Erweiterungsarbeiten des Südwestflügels, die nach einigen Quellen den Projekten des Architekten Giovanni Ruggeri zugeschrieben wurden, der zahlreiche Mailänder Paläste und Villen schuf. Im Garten, um den alten "Blumengarten" herum, ist ein U-förmiger Innenhof gegenüber der Eingangsstraße und der Hauptstraße von Mailand ausgebildet, der südliche Bereich wird vergrößert und in Parterres angeordnet. Ab 1750, als der architektonische Eingriff in die Villa abgeschlossen sein soll, rief Giuseppe Antonio die Brüder Galliari an und vertraute ihnen die Fresken des Pianosalons an. Mit dem Aussterben der Arconaten von Castellazzo ging das Anwesen ab 1772 an die Cousins von Busca über, die den Willen hatten, es ungeteilt zu halten. Im Jahr 1850 führte der Marquis Antonio Marco Busca wichtige Eingriffe und Renovierungsarbeiten durch, darunter die Anordnung der Fassade mit dem Portikus und einige Innendekorationen wie die Trompe l'oeil des Treppenhauses, die einige Giocondo Albertolli zugeschrieben.
Gegen Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die Villa von Beatrice Crivelli geerbt, deren Pflege der Grund des heutigen guten Zustandes ist. Im Jahr 1907 hatte die Villa noch einige intakte Räume wie das Musikzimmer, die Bibliothek, das gelbe Schlafzimmer und den Empfangsraum. Nach einer Reihe von dekorativen Eingriffen in den frühen 1900er Jahren wurde der kleine Teil, der noch bewohnt ist, in den 1970er Jahren umstrukturiert, bis 1989 alle darin aufbewahrten Wertgegenstände versteigert wurden

Villa Parco Durazzo Pallavicini di Peglia


eine hervorragende Leistung im romantischen Garten der italienischen und europäischen Geschichte. Er wurde zwischen 1840 und 1846 vom Architekten Michele Canzio im Auftrag des Marquis Ignazio Alessandro Pallavicini entworfen und gebaut.
Die Besonderheit dieses Gartens besteht darin, dass er sich über 8 Hektar Hügel entwickelt und darauf strukturiert ist
Am besten lässt er sich als eine Theatergeschichte mit esoterisch-freimaurerischen Schattierungen erzählen. Dies macht den Besuch zu einem historisch-kulturellen Erlebnis, das aber auch landschaftsbotanisch, und meditativ-philosophisch spannend ist. Die Besichtigungsroute gliedert sich wie im klassischen Drama in Prolog, drei Akte, die jeweils aus vier Szenen bestehen. Schauspieler sind die Seen, der Telli - Turm, die Wasserfällen, Gartengebäude, Einrichtungsgegenstände, seltenen Pflanzen, visuellen Einblicken und szenografischen Täuschungen. Mit dem Panorama wird das Stück fast bis zum Ende mit dem Finale eines Exodus zu einem "magischen" Ort zu erweitern.
PROLOG & HINTERGRUND
Die Gothic Avenue und die Classic Avenue
AKT 1 Die Rückkehr zur Natur ERSTE SZENE Das Romitaggio ZWEITE SZENE Der Vergnügungspark DRITTE SZENE der alte See VIERTE SZENE die Quelle
AKT 2 Wiederherstellung der Geschichte ERSTE SZENE Die Cappelletta di Maria ZWEITE SZENE Die Schweizer Hütte DRITTE SZENE das Schloss des Kapitäns VIERTE SZENE Das Mausoleum des Kapitäns
3. AKT La Catarsi ERSTE SZENE Die Höhlen / Dantes Inferno ZWEITE SZENE Der große See DRITTE SZENE Flora Gärten VIERTE SZENE Die Erinnerung Exodus Die Wasserspiele
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Villa Peyron


Der formale Garten und der weite Park der Villa Peyron, im Bosco von Fontelucente, bilden eine Oase der Träume und des Friedens. Er schmiegt sich in den Hang eines Hügels und bietet ein außergewöhnliches Panorama auf Florenz.
Die Villa, der formelle Garten und der große Park befinden sich auf den Hügeln von Fiesole in einer wunderschönen Lage mit einem spektakulären Blick auf Florenz im Süden und einem Schuss von Castel di Poggio im Osten. Der Ortsname leitet sich von einer Quelle aus dem 16. Jahrhundert ab, die in den üppigen Wald eingebettet ist, der sich vor der Villa befindet und das notwendige Wasser für das Funktionieren der zahlreichen Brunnen im Garten und im Park liefert.
Die Villa wurde wahrscheinlich auf Ruinen aus der etruskischen Zeit erbaut, von denen in den Kellern und in der unmittelbaren Umgebung deutliche Spuren zu sehen sind, wie die entstehenden Zyklopenmauern im Park; Im Laufe der Jahrhunderte wurden hier Umbauten und Umgestaltungen vorgenommen, bis der Architekt Giovannozzi im frühen zwanzigsten Jahrhundert das heutige Erscheinungsbild annahm.

Der Traum eines Enthusiasten


Der Garten der Villa Peyron, der ausschließlich zur Freude des Eigentümers gebaut wurde, ist die Schöpfung der Fantasie und Liebe von Paolo Peyron , der das Anwesen 1919 erbte und sich ab 1934 dort niederließ und die Entwicklungsarbeiten mit Leidenschaft und Sachverstand begann. Mit seiner Sensibilität, entsprechend einem Kenner des 19. Jahrhunderts, setze er eine Tradition fort, die in der Toskana in der Vergangenheit bedeutende, von Amateuren geschaffene Gärten hervorgebracht hat.
Zu Beginn des Abenteuers von Paolo Peyron gab es bereits einen Garten von bescheidener Größe, der auf die Teile beschränkt war, die dem Haus am nächsten lagen. Seit 1934 ist er ohne ein komplettes Projekt und ohne Gesamtdesign gewachsen, aber auf organische Weise, nach einer Idee, die Peyron selbst kontinuierlich verfolgt hat. Sie ist ohne die Hilfe von Fachleuten oder Experten entstanden. Der Garten ist im Laufe der Zeit in ihren einzelnen Teilen zu einem Gesamtkunstwerk entwickelt worden in einer Art echten works in progress. Über den Beginn des Baus des Gartens sagte Paolo Peyron: " Das erste, was ich dachte, war, einen Schnitt in den Wald zu machen, um den Blick auf die Landschaft zu öffnen ."
Stark ist der Einfluss von Professorin Ines Julia Zanaga (1873-1958), die Paolo Peyron so sehr am Herzen liegt, dass er sie liebevoll "Zaghina" nennt. Sie war es, welche die Grundlage für diese Schöpfung legte - wie Peyron erzählte: " ... und Zaghina erzählte mir, wie sehr mein Vater diesen Ort liebte und fügte hinzu: "Wenn Sie auch nur eines Tages gezwungen sein werden, Brot und Zwiebeln zu essen, werden Sie an einem Ort wie diesem immer ein großer Herr sein ." Mit diesem Gedanken prägte er den Besitz, der ihm sein Vater hinterlassen hat und das sich früher durch eine stärkere landwirtschaftliche Ausrichtung auszeichnete. Aus dieser Kampagne zogen sie verschiedene Früchte, die für die Familie nützlich waren: Öl, Wein, Weizen, Obst, Vieh, Hühner und Kaninchen, Kartoffeln und verschiedene Gemüsesorten usw. Er verwandelte es in ein Herrenhaus mit einem großem Garten.

Das Wasserbecken


Wie an allen künstlichen Orten gibt es einen anfänglichen Moment, in dem sich der Ort zu verändern beginnt, und es ist daher faszinierend, sich diese Verwandlung vorzustellen, hier bei der Villa Peyron, im Wald von Fontelucente": vor der Villa der geschlossene Wald, der den Ausblick verschloss, auf der Rückseite den Garten wie ein Einschnitt, ein Quadrat, eine kleine Öffnung. Noch heute repräsentiert diese "Ansicht" vielleicht den dominierenden Charakter des ensembles, zusammen mit dem Gefühl, ein Ort zu sein, der in einer dichten und kompakten pflanzlichen Masse nur schwer zu finden ist.
Nach der Umwandlung in eine Stiftung im Dezember 1998 ergriff die Stiftung Monumentale Parks von Bardini und Peyron Maßnahmen zur Anerkennung der Villa Peyron und überliess das Anwesen der ‚Aufsicht über das architektonische Erbe und die Denkmäler von Florenz’
Diese Bedeutung des "Gartens des 20. Jahrhunderts", verstanden als ein Komplex, der sich aus einem stattlichen Gebäude (Villa), einem formalen Garten, einem naturalistischen Park und einer Landschaft zusammensetzt, zeigt sich nicht nur in der einfachen Gestaltung des Gartens, sondern auch in der vollständigen Umgestaltung der Landschaft, die Paolo Peyron im Laufe der Jahre betrieben hat. Dies führt in der Zeit nach 1950 dazu, dass sich auch der landwirtschaftlichen Anbau ästhetischen und landschaftlichen Zwecken unterzuordnen hatte.

La Cervara


All der Reiz und das Geheimnis der Zeit, die fließt, ist immer anders und doch immer gleich, eine ewige und transzendente Zeit, die den Cenobio in einen Ort der Meditation und Selbstbeobachtung verwandelt.
Der Charme von Cervara liegt hier in einem dynamischen Gleichgewicht zwischen dem Heiligen und dem Profanen. Der Ursprung von Cervara geht auf den Sommer 1361 zurück, als der Grundstein für den Bau des dem heiligen Hieronymus gewidmeten neuen Klosters gelegt wurde. Die Autoren des Projekts und die ersten Bewohner waren die Benediktinermönche, denen wir im Laufe der folgenden Jahrhunderte das in ganz Europa erreichte enorme Ansehen verdanken.
Es wird erzählt von den Besuchen Francesco Petrarcas, Santa Caterina da Sienas, der Päpste Gregorio XI. (1376), Urbano VI. Und Pio VII .; und wieder Don Giovanni d'Austria, der berühmte Führer, der die Türken in Lepanto (1574) besiegte, der Gelehrte Alessandro Piccolomini und Guglielmo Marconi. Die beständigsten Spuren sind die der Inhaftierung von Franz I. von Frankreich, der 1525 in Pavia von Karl V. von Spanien besiegt und hier in einem Gefängnisturm mit Blick auf das Meer inhaftiert wurde, von dem aus man einen herrlichen Blick auf den Golf von Tigullio hat.
Von ganz besonderem Reiz ist der kleine Barockgarten mit den wunderschönen Buchsbroderien und den Orangenbäumen. Und auch hier ist man überwältigt vom grandiosen Blick auf den Golf.

Palazzo Pfanner


Die Geschichte der Familie Pfanner verbindet sich mit der jahrhundertealten Geschichte des Schlosses bis in die Mitte des neunzehnten Jahrhunderts. 1846 kam Felix Pfanner (1818-1892), ein gebürtiger Hörbranzer am Bodensee (Österreich), der jedoch aus einer bayerischen Familie stammte, mit der Familie Controni in Kontakt. Nach einem Dekret von 1845, mit dem der Herzog von Lucca, Carlo Lodovico di Borbone, sich und die Stadt als "gelernter deutscher Bierhersteller" beworben hatte, kam Felix nach Lucca Garten und die Keller des Palastes, um die Maschinen und Geräte zu platzieren, die für die Herstellung des Getränks erforderlich sind. Mit der Zeit konnte Felix dank des Erlöses seiner Brauerei den gesamten Palazzo erwerben, der seinen Namen erhielt und der offizielle Sitz der Pfanner-Brauerei wurde. Als erste Brauerei des Herzogtums Lucca und eine der ersten in Italien wurde die Pfanner-Brauerei zu einem wichtigen Treffpunkt für alle Lucca und Ausländer. Nach jahrzehntelanger Tätigkeit schloss die Brauerei 1929.

Der Garten


Mit seinen grasbewachsenen Flächen, den Zierblüten, den hohen Bäumen und den Zitronenbäumen, die von der Ikonografie der Statuen des achtzehnten Jahrhunderts begleitet werden, welche die Gottheiten des griechischen Olymp und der vier Jahreszeiten darstellen. Der Garten des Palazzo Pfanner wird dem Genius Filippo Juvarra zugeschrieben. Es ist ein schönes Beispiel für einen Barockgarten im Herzen des mittelalterlichen Lucca. Und wenn man in den Garten eintaucht, wähnt man sich in einer anderen Welt. Diese gibt zwar Ausblicke frei auf Türme der Stadt, auf eine Aussenwelt. Aber gleich darauf ist man wieder fasziniert von der gestalterischen Schönheit des Gartens.
Der Garten erstreckt sich zwischen der monumentalen Treppe des Palastes, dem eleganten Zitronenhaus im Norden und den beiden historischen Bambushainen, die seit Jahrhunderten eine Grünfläche mit einer Vielzahl von Zierpflanzen, Palmen und jahrhundertealten Kiefern umgeben.
In einem Aufruhr von Formen und Farben, die sich mit dem Wechsel der Jahreszeiten ändern, finden sich Hecken aus Buchsbaum und Lorbeer, Eiben, Magnolien, Pfingstrosen und Hortensien, alte Kamelienpflanzen, Begonien, Rosen und Geranien und hundert alte Zitronenhohlräume an den Seiten der beiden Mittelwege.
An der Kreuzung der beiden Wege öffnet sich ein breites achteckiges Becken in der Mitte des sogenannten formalen Gartens: hier Statuen aus Marmor aus dem 18. Jahrhundert, dort die Götter des Griechischer Olymp, sie wachen über den ständigen Wasserfluss.
In der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts und bis 1929 war der Garten der offizielle Sitz der Pfanner-Brauerei. Während dieser Jahre setzten sich viele Lucchesi und Ausländer unter eine Pergola in der Nähe des Eingangstors, um einen Pfanner-Bierkrug zu probieren, der in einer Atmosphäre des Friedens und der Harmonie zwischen Pfauen und Kellnern in Livree getaucht war. Von der historischen Brauerei gibt es noch die Eishäuser, die Mauerwerksbecken und, versteckt hinter einer hohen Lorbeerhecke, die alten Fabriken. Aufgrund seiner Anmut und perfekten Geometrie der Formen ist es nicht verwunderlich, dass einige berühmte Regisseure den Garten des Palazzo Pfanner ausgewählt haben, um ihre Kostümfilme zu drehen. Berühmte Szenen entstanden hier mit Alberto Sordi in Il Marchese del Grillo und mit Nicole Kidman in Portrait of a Lady .

Der Palast.


Der Teil, der derzeit für den Palazzo Pfanner geöffnet ist, umfasst den großen zentralen Saal, in dem sich eine ständige Ausstellung von medizinisch-chirurgischen Instrumenten und alten medizinischen Texten von Pietro Pfanner (1864-1935) befindet. Weitere andere zahlreiche andere mit Möbeln ausgestattete Räume sind zu sehen mit antiken Möbel und heiligen Gegenständen.
Im Palazzo Pfanner kann man in der Wohnung "Prince Frederick" übernachten, die zu Ehren von Prince Frederick von Dänemark benannt wurde, der 1692 von hier aus starb, einige Jahre bevor er König Friedrich IV. von Dänemark und Norwegen wurde. Die Wohnung ist mit antiken Möbeln eingerichtet und bietet einen herrlichen Panoramablick auf den Garten und die angrenzenden Stadtmauern.

Skulpturenpark Villa Celle


Der Skulpturenpark Villa Celle befindet sich im italienischen Santomato di Pistoia etwa 35 Kilometer von Florenz und 5 Kilometer von Pistoia entfernt.
Die Sammlung der Bildhauerarbeiten (Gori-Sammlung), die 1980 durch Giuliano Gori in der Villa Celle gegründet wurde, befindet sich in einem Park und in der Fattoria di Celle (Fattoria=Farm). Sie gibt einen Überblick über die moderne und heutige Bildhauer-, Installationskunst und Land Art von italienischen und internationalen Bildhauern.
Die Geschichte der Gori-Sammlung besteht aus zwei unterschiedlichen Epochen, die erste aus den Jahren 1950/70 und die zweite aus den Jahren 1970 die immer noch in Arbeit ist.
Giuliano und Pina Gori haben ihre Sammlung für zeitgenössische Kunst in Prato eingerichtet und bevorzugen Künstler, die Innovationen in der künstlerischen Sprache bevorzugen. Das rasche Wachstum des Kerns der Werke zwingt sie, der Sammlung einen geeigneten Raum zu bieten, der bald zu einer Art "Cenacle" wird, an dem Freunde, Künstler, Kritiker und Kunstliebhaber ohne Unterbruch teilnehmen.
Die zweite Periode beginnt im Frühjahr 1970, als der historische Teil der Sammlung an den heutigen Sitz der Fattoria d Celle in Santomato di Pistoia verlegt wird. Hier beginnt ein komplexes und ehrgeiziges Umweltkunstprogramm, das mit der Integrierung des Parks und der Konsolidierung seiner Ausstattung beginnt und in der Realisierung von Projekten besteht, für die der Raum seine rituelle Rolle als einfacher Container aufgibt, und so wichtiger integraler Bestandteil der Arbeit wird.
Die Sammlung, die bis Anfang des 20. Jahrhunderts eine fast unterbrochene Beziehung zwischen Künstler und Auftraggeber ermöglichte, will letzteres wieder reaktivieren..
Am 12. Juni 1982 wurden in Celle die ersten 18 Werke eingeweiht, von denen sich zehn im Park befanden: Alice Aycock, Dani Karavan, Fausto Melotti, Robert Morris, Dennis Oppenheim, Anne und Patrick Poirier, Ulrich Rückriem, Richard Serra, Mauro Staccioli und George Trakas; und acht realisierten in den historischen Gebäuden: Nicola De Maria, Luciano Fabro, Mimmo Paladino, Giuseppe Penone, Michelangelo Pistoletto, Ruffi Gianni, Aldo Spoldi und Gilberto Zorio.
Gleichzeitig mit der Giuliano-Veranstaltung erklären die Familienmitglieder die Sammlung für öffentlich. Die Gori-Sammlung versteht sich in Celle als interdisziplinäres Labor, das ungebrochene schöpferische Aktivitäten fortsetzt, an denen im ständigen Wechsel Künstler aus verschiedenen Kontinenten teilnehmen.

Villa Pucci


Sie wurde zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert von der Familie Pucci in einem für die traditionelle ländliche Architektur der Toskana typischen Stil erbaut: eine einfache Fassade mit Fenstern, die von der Pietra Serena eingerahmt sind und sich vom weißen Putzhintergrund abheben. Aus dem zentralen Teil der Fassade erhebt sich eine Art Turm mit einer schönen Panorama-Loggia.
• Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, aber nach einer sorgfältigen Restaurierung wurde es in seinen alten Formen wiederhergestellt.
• Der Park wurde in den 1970er Jahren vom Architekten Gae Aulenti renoviert und ist ein hervorragendes Modell dafür, wie eine moderne Intervention in den Kontext eines historischen Anwesens eingefügt werden kann. Anstelle des inzwischen verschwundenen italienischen Gartens , der auf eine Rekonstruktion des frühen 20. Jahrhunderts zurückgeht, wurde eine Reihe grasbewachsener Stufen angelegt, die von Sandsteinkanten begrenzt sind, die dem Gelände folgen. Auf der Rückseite wurde stattdessen ein englischer Garten mit großen Blütenflächen angelegt.
• Die Villa ist dann von einem Park mit verschiedenen Baumarten wie Tannen , Zedern , Zypressen , Hackbeeren , Kiefern , Steineichen und Pappeln umgeben .
Die Intervention mit konkreter Gestaltungsstärke und der Fähigkeit, sich in den bestehenden Kontext einzufügen, mit besonderer Ausgewogenheit und Harmonie, entschlüsselt und formt die die Villa umgebende Landschaft wie eine klar transgressive Neuinterpretation des traditionellen italienischen Terrassengartens. Eine Reihe terrassenförmig angelegter Terrassen, die von einfachen Betonkanten begrenzt werden, die den relevanten Bereich des Gebäudes zeichnen und bestimmen, interpretieren die Orographie des Landes und den Geist des Ortes.

Villa Medici Lilliano


‚Wenn Sie zum Weingut Villa Medicea Di Lilliano kommen, besuchen Sie ein Familienhaus mit Herz. Wir sind mit einer reichen Geschichte gesegnet, aber wir leben sehr viel in der Gegenwart - indem wir das Beste aus Tradition mit den Vorteilen eines modernen und komfortablen Lebens verbinden.’
Heute ist das Weingut Villa Medicea Di Lilliano die Heimat von Diletta Malenchini und ihrer Familie, der neuesten Generation von Malenchini, die dieses Weingut seit über zwei Jahrhunderten besitzt und pflegt. Diletta hat eine praktische Ader und ist begeistert von den Weinen, Oliven und frischen Produkten des Weinguts. Und erfreut sich natürlich über die Zufriedenheit ihrer Besucher und Gäste.
‚Wenn die warmen, sonnenverwöhnten Steine des Weingutes Villa Medicea Di Lilliano eine Geschichte erzählen könnten, wäre dies eine Geschichte von Ehrgeiz, Königshaus und Veränderung.
Als Zeitreisender sehen Sie einen Aussichtsturm aus dem 11. Jahrhundert hoch auf einem Hügel über Florenz, der perfekte Ort, um die Stadt zu überblicken. Vierhundert Jahre später ist dieser Turm zu einem prächtigen Familiensitz der Aristokratie geworden. Großherzog Ferdinando II. der berühmten Medici-Familie lebte hier. Er erweiterten das Anwesen ständig. Und so ist es nicht verwunderlich, dass König Friedrich IV. von Dänemark, als er 1709 besuchte, davon sehr beeindruckt war.
Nach dem Aussterben der Medici-Dynastie wurde das Weingut Villa Medicea Di Lilliano von der Familie Malenchini gekauft. Auch sie ist bestrebt, das historische und dennoch zukunftsweisende Zuhause zu verbessern und aufzuwerten.
" Die Geschichte hinter der Villa und ihrer Verbindung mit Florenz ist schrecklich interessant. Gehen Sie und bleiben Sie für eine Woche, und um Himmels willen, bringen Sie Freunde! "

 

Villa Poggio Torselli


Die Villa ist bereits im Grundbuch von 1427 mit dem heutigen Namen erwähnt und befand sich damals im Besitz der Familie Machiavelli. In den folgenden Jahrhunderten ging der Besitz an die Angiolini, die Corsini, die Macalli und an die Capponi über; im 18. Jahrhundert gehörte es zu den Orlandini del Beccuto und schließlich zu den Antinori.
Es war diese Familie, die 1702 den Architekten Lorenzo Merlini beauftragte, das bisherige Gebäude, das nach Angaben von Guido Carocci von der Familie Da Casavecchia in der heutigen Struktur erbaut worden war, umzubauen.
Die Villa befindet sich außerhalb von S. Casciano (FI), nicht weit von Machiavellis "Albergaccio" entfernt und ist von der Straße am Ende einer monumentalen Zypressenallee aus zu sehen, die sie vom Tor aus mit dem Gebäude mit seiner schönen Fassade aus dem 17. Jahrhundert verbindet.
Es ist von Weinbergen und Olivenhainen umgeben und von mehreren Punkten des Anwesens aus kann man eine herrliche Aussicht auf die Landschaft genießen.
Es ist interessant festzustellen, dass der Ort bereits im Kataster des frühen fünfzehnten Jahrhunderts als „Bauernhof“ aus San Casciano erwähnt wird, ein Ort namens Torselli mit einer Casa eines Gentleman mit wenig Land und einer Casa für die Arbeiter. Es behält diese Eigenschaften bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts bei, eine Zeit, in der es sich in eine entzückende Villa verwandelt. Der erste Hinweis auf diese Änderung stammt aus dem Jahr 1722, als das Vorhandensein von "Il Palazzo" oder von beiden "Villa Signorile" mit Kapelle, Garten und allen anderen Nebengebäuden angezeigt wird. Es ist daher plausibel anzunehmen, dass die Umwandlung der 'chasa da signore' in 'Palazzo' oder 'Villa Signorile' dem Orlandini Del Beccuto (1722-1837) zuzuschreiben ist, welcher dem berühmten Architekten Merlini damals die Aufgabe gab, eine Erweiterung und Renovierung der Villa vorzunehmen. Dazu gehörte auch ein italienischer Garten, der in der Zeit zwischen in der zweiter Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts angelegt wurde. Eine von 'Antonio Marsilj Fattore' im Jahr 1794 entworfene Aquarellkarte des Bauernhofs hebt die Landschaft hervor: die 'Stradone' flankiert mit Zypressen, die zur Front der Villa führt, vor der sich ein großer 'Prato' befindet. dieser auf An der Rückseite befindet ein italienischer Garten, der aus acht abgerundeten Ecken besteht, eine ähnliche Anordnung, wie sie heute besteht. Es ist ein wunderhübscher, italienischer Blmen- und Gem¨segarten, der liebevoll gepflegt wird. In seiner Geschichte beherbergte das Gebäude Papst Pius VII., als er von Napoleon zu seiner Krönung nach Frankreich berufen wurde.

 

Villa il Rosetto Firenze


BDer Garten wurde zwischen 1962 und 1965 von Pietro Porcinai für seine treuen Kunden, die Benellis, um ein Gebäude aus dem 16. Jahrhundert herum angelegt, das in seiner Struktur und in seinem Verhältnis zu den Einrichtungsgegenständen modifiziert wurde und sein Bild stark veränderte. Das Haus wurde ursprünglich über dem umgebenden Land gebaut. Es wurde mit zwei Treppenhäuser verbunden. Der Bau der Dachterrasse brachte den Garten auf die Ebene der Wohnung und veränderte die Perspektive und das Wahrnehmungsverhältnis zwischen der Villa und ihrer Umgebung.
Der Entwurfsprozess zur Erreichung der komplexen Endlösung war langwierig und anspruchsvoll, wie die fortschreitende Serie von Zeichnungen zeigt, die das Studio Anfang der 1960er Jahre erstellte. Der Garten des Roseto ist eines der berühmtesten Werke von Porcinai und genießt vor allem im Ausland ein besonderes Ansehen, weil es die wunderbare Synthese zwischen einer eleganten Moderne und einer stolzen Tradition darstellt. Viele haben in der sehr klaren Gestaltung des Roseto das beste Erbe des formalen italienischen Gartens gesehen , begleitet von einer technischen Perfektion und einer vorurteilslosen Verwendung von Kies und Grün, die ihn zu einem absolut zeitgemäßen Garten machen.

Villa Palmieri Fiesole


" Der Anblick dieses Gartens, seine schönen Anlagen, die Pflanzen, der Springbrunnen mit den Bächen, die aus ihm flossen, behagten sämtlichen Damen und den drei Jünglingen so sehr, daß alle versicherten, sie könnten sich ein Paradies auf Erden, wenn ein solches möglich wäre, nicht anders vorstellen wie diesen Garten, und erklärten, daß sie keine Schönheit wüßten, die man den hier geschauten hinzufügen könnte."
( Giovanni Boccaccio, Decameron , Einführung in den dritten Tag ) Die Villa besteht seit dem 14. Jahrhundert und gehörte ursprünglich der Familie Fini, die sie 1454 an Matteo di Marco Palmieri verkaufte , dessen Familie dem Anwesen den Namen gab. 1697 begann Palmiero Palmieri mit der Umstrukturierung des Anwesens und schuf eine nach Süden ausgerichtete Terrasse, eine fünfbogige Loggia und geschwungene Treppen ("Pincer"), die zum Zitronengarten führten . Bei einer kontroversen Restaurierung nach dem Krieg gingen die barocken Verzierungen der Fassade verloren
. 1760 wurde es von dem dritten Earl Cowper und anschließend von den englischen Grafen Crawford und Belcaress ( 1847 ) gekauft, die mit einer Gartenrenovierung begannen, um einen Park im englischen Stil mit zahlreichen exotischen Pflanzen und Effektarchitekturen (wie dem herrlichen Pool ‚Fonte der drei Gesichter ‚) und eine kleine Kapelle im neobarocken Stil zu schaffen.
Heute ist der älteste verbleibende Teil der Zitronengarten, der durch die geometrische Gestaltung der von Buchsbäumen umgebenen Blumenbeete gekennzeichnet ist, in denen in der warmen Jahreszeit Terrakottagefässe mit Zitruspflanzen in symmetrischen Positionen um den kreisförmigen Brunnen angeordnet sind. Die Antike des Arrangements wird auch durch einen Stich von Giuseppe Zocchi aus dem 18. Jahrhundert belegt. An einigen Bäumen befinden sich Gedenktafeln, die an die Aufenthalte der englischen Königin Victoria während ihres Besuchs in Florenz im späten neunzehnten Jahrhundert erinnern.
Giovanni Boccaccio beschrieb am dritten Tag des Decameron den paradiesischen Garten am Stadtrand von Florenz, in dem sich die jungen Leute trafen, die ihre Geschichten erzählten. Aus der Beschreibung geht hervor, dass der Garten nach Süden in Richtung Florenz ausgerichtet ist, also bis zu den Hängen von Fiesole . Es gibt nicht viele Villen aus dem vierzehnten Jahrhundert in dieser Gegend, und es ist mit ziemlicher Sicherheit die Villa Palmieri, die bereits zu der Zeit mit großen Bauernhöfen, Wiesen und Wasserquellen ausgestattet war, die von Boccaccio beschrieben wurden. Die Frage ist, dass sich in der Nachbarschaft der Villa mehrere Nebengebäude befanden, aus denen später Villen wurden, die die gleichen Chancen wie die Hauptvilla hatten, Boccaccio zu inspirieren. Unter diesen befinden sich die sekundäre Villa im Park der Villa Palmieri, die jetzt nach dem Namen der dort lebenden Familie Villa Benelli heißt, oder die Villa Schifanoia , die einst zu den Liegenschaften der Villa Palmieri gehörte.

Villa Le Balze


ist eine Villa mit einem Terrassengarten in Fiesole in Vecchia Fiesolana 26, fast gegenüber der Villa Medici . Der von Cecil Pinsent kuratierte Park der Villa le Balze ist einer der bedeutendsten der Hügel von Fiesole. Die Villa wurde 1911 von Cecil Pinsent und Geoffrey Scott für den Amerikaner Charles Augustus Strong entworfen und befindet sich auf einem sehr schmalen Platz am Hang des Hügels von Fiesole. Die Arbeiten dauerten bis 1919 . Um den letzten Wunsch ihres Vaters zu respektieren, sie als Zentrum der Kultur zu erhalten, schenkte Stronges Tochter, die Marquise Margaret Rockefeller de Cuevas de Lorain, 1979 die Villa der Georgetown University, die seitdem ihre Studenten während ihres Aufenthalts dort aufnimmt, um in Italien studieren zu können. Beschreibung Die erste Grünfläche, die sich nach dem Eingang öffnet, war der sogenannte Orangengarten . In diesem Bereich wurden ursprünglich Zitrusbäume gepflanzt, die später durch Efeu-Geranien ersetzt wurden , die sich um Drahtnetze wickeln. Von hier aus betritt man durch zwei offene Bögen an der Westwand den Wintergarten . Dies wird nach dem formalen Schema realisiert und in geometrische Blumenbeete unterteilt, die von Buchsbäumen umgeben sind, in deren Zentrum sich ein kreisförmiges Steinbecken befindet. Pflanzen, Stauden und saisonale Pflanzen, Zitronentöpfe und ein künstlicher Jasmin , der die Wand unter dem Balkon vollständig bedeckt, sind die Elemente, die diesen Teil des Gartens schmücken. Die perspektivische Achse setzt sich fort und durchquert die Villa. Sie endet in einem Hain, der aus einer Reihe von Steineichen besteht, die in Reihen gesetzt sind und von einem Pfad gekreuzt werden, der in einer rustikalen Höhle endet. Neben diesem Pfad verläuft ein weiterer Pfad, der von Iris, Lavendel und Rosen gesäumt ist und die von Pinsent gestaltete Grünfläche von der offenen Landschaft trennt. Eine Pergola mit Rosa banksiae auf einer höheren Ebene ermöglicht es, den Blick auf den Garten von oben zu genießen. Diese Pergola ist über eine Steintreppe mit einer Doppelrampe an der Nordseite der Villa zu erreichen. Zwischen den beiden Rampen befindet sich eine Grotte mit einem Schwammbrunnen, an dessen Seiten sich zwei Wände befinden, die mit Kieselmosaiken verziert sind und vier hochreliefierte Medaillons enthalten, die Büsten antiker Philosophen darstellen. In der Wand über dem Brunnen, in einer Nische, befindet sich eine Statue der Venus . Dieses Projekt stellt die Gartenidee des Pinsent dar, bei dem die Fähigkeit zum allmählichen Übergang von einem architektonisch organisierten Raum zu einer natürlichen Landschaft aus Wiesen und Olivenhainen, die an seinen Grenzen liegen, am besten zum Ausdruck bringt.

Villa i Tatti


 

Fast sechzig Jahre lang war die Villa I Tatti die Heimat von Bernard Berenson (1865–1959), dem Kenner, dessen Zuschreibungen der Malerei der frühen italienischen Renaissance die Wissenschaft und das Sammeln auf diesem Gebiet in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts prägten. Es beherbergt die Berenson-Sammlung italienischer Primitiven sowie chinesischer und islamischer Kunst, eine Forschungsbibliothek mit 140.000 Bänden und eine Sammlung von 250.000 Fotografien. 1900 heiratete Bernard Berenson Mary Whitall Pearsall Smith , die zuvor mit dem britischen Politiker Frank Costelloe verheiratet war. Mary Berenson stammte aus einer liberalen Quäkerfamilie aus Philadelphia und hatte zwei Töchter aus ihrer früheren Ehe, aber die Ehe mit Berenson blieb kinderlos. Das Ehepaar zog kurz vor ihrer Heirat nach I Tatti, mietete das Anwesen zunächst beim englischen Aristokraten John Temple Leader und kaufte es 1907 direkt von Lord Westbury, dem Erben von Temple Leader. Zwischen 1907 und 1915 wurde das Bauernhaus aus dem 17. Jahrhundert unter der Leitung des englischen Architekten und Schriftstellers Geoffrey Scott zu einer Villa im Renaissancestil, während der englische Landschaftsarchitekt Cecil Pinsent einen formellen Garten im anglo-italienischen Renaissancestil entwarf. Berenson sah in der Villa I Tatti ein „Laienkloster“, um die mediterrane Kultur in ihrer Kunst zu studieren. Er war gegen akademische Produktion, Spezialisierung, Studienabschlüsse und das, was heute in der italienischen akademischen Welt als "titoli" bezeichnet wird, und würdigte stattdessen das langsame Reifen von Ideen in ruhiger Kontemplation. Er betrachtete es als seine eigene Leistung, sowohl im Gespräch als auch schriftlich zu lügen. Berenson starb 1959 im Alter von 94 Jahren, nachdem er das Anwesen, die Sammlung und die Bibliothek der Harvard University hinterlassen hatte. „Villa I Tatti, das Harvard-Zentrum für italienische Renaissance-Studien“, wie es offiziell genannt wurde, öffnete 1961 seine Türen für sechs Stipendiaten. In den vergangenen fünf Jahrzehnten wurden über 700 Stipendiaten und Gastwissenschaftler aus den USA und Frankreich begrüßt Kanada, fast alle europäischen Länder Ost und West sowie Japan und Australien. Der Garten wurde von der damals jungen und unerfahrenen Gartendesignerin Cecil Pinsent angelegt. Pinsent war durch die Toskana gereist und hatte zusammen mit seinem Freund Geoffrey Scott topografische Zeichnungen von Gebäuden angefertigt. Sie wurden beide durch Scotts Verbindung mit Berensons Frau Mary angeheuert. I Tatti sollte eine beeindruckende Prüfung werden, durch die Pinsent ein anerkannter Spezialist des formalen Gartens werden konnte. Der Grüne Garten in I Tatti war Pinsents erster Versuch, einen Garten im Stil der Frührenaissance wieder herzustellen. Es wurde als Außenerweiterung des Hauses konzipiert, eine Entfaltungssequenz, die mit der offenen Absicht der Wiederbelebung des italienischen Stils entworfen wurde. [4] Die steilen Hänge wurden in terrassierte "Böden" verwandelt und die Gehwege und Treppen, die die verschiedenen Etagen verbinden, wurden gepflastert mit Mosaiken aus Kopfsteinpflaster. Ein großer Wassertank ermöglicht Rasenflächen im englischen Stil. Hohe Zypressen schirmen den Garten ab und Buchsbaumhecken unterteilen die Abteile. In den Worten des Gartenbau-Moderators Monty Don , "[Pinsent] hat rücksichtslos alle Farben mit Ausnahme von Grün ausgeschlossen". I Tatti spielt in einer mythischen Landschaft. Die steinigen Hänge darüber, von Steinbrüchen geprägt, die die Pietra Serena für die Renaissance in Florenz lieferten, züchteten Maurer und Bildhauer. In der Nähe von Settignano lebten der Bildhauer Desiderio da Settignano und der junge Michelangelo , der dorthin geschickt wurde, um das Anwesen seiner Familie (der Villa Michelangelo) zu pflegen. Eine Reihe von Häusern in der Umgebung wird als Zufluchtsort von Boccaccio während der Pest und damit des Decameron ausgegeben. In Boccaccios arkadischem Gedicht, dem Ninfale fiesolano, wird die Mensola gefeiert, ein Bach, der durch das Anwesen fließt. Die vernarbten und überabgebauten Hänge wurden im späten neunzehnten Jahrhundert von Temple Leader mit Zypressen aufgeforstet, um ihnen ihren heutigen Sylvan-Aspekt zu verleihen. [7] Angloamerikanische Villenkultur blühte in der Gegend um die Wende des 20. Jahrhunderts.

 

Villa di Geggiano


Das Gebäude, das seit 1530 im Besitz der Familie Bianchi Bandinelli ist, war ursprünglich ein Bauernhaus, das 1768 anlässlich der Hochzeit von Anton Domenico Bianchi Bandinelli mit Cecilia Chigi in eine große Villa mit Kapelle und Garten umgewandelt wurde. Die Innen- und Außenräume der Villa, einschließlich des vorderen Teils der Fassade, wurden verwendet, um einige Szenen aus Bernardo Bertoluccis I dance alone von 1996 aufzunehmen. Die Villa hat einen rechteckigen Grundriss und erstreckt sich über drei Etagen mit einem zentralen Dachgeschoss, das in eine andere Etage übergeht. An den Seiten des Gebäudes befinden sich zwei Körper, von denen der eine die Kapelle der Madonna del Rosario enthält . Die äußerst schlichte Fassade zeigt zum Garten, in dessen Mitte sich eine Tür öffnet, die von einem Balkon überragt wird, und die von flachen Pilastern und Schnurgesimsen gekennzeichnet ist. Das Innere der Villa wird von einem Möbelkoffer aus dem 18. Jahrhundert verschönert, der seit der letzten Bewohnung zwischen 1768 und 1779 erhalten geblieben ist . Im Vorraum wirken die Fresken der Szenen der Jahreszeiten und die Porträts der Familie und Freunde. Künstler war der Tiroler Ignazio Moder . Mario Bianchi Bandinellis kosmopolitischer Geist manifestiert sich auch in anderen exotischen Optionen wie Pariser Tapeten, Chinoiserie-Tüchern und anderen exzentrischen, aber geschmackvollen Möbeln. Im ersten Stock gibt es auch ein Zimmer mit einem Himmelbett, in dem Vittorio Alfieri , der Gast der Villa, schlief.

Der formale Garten


Eine lange, von Bäumen gesäumte Allee mit Zypressen im ersten Abschnitt und Steineichen im zweiten Abschnitt endet am Eingangstor. Parallel dazu an der Südseite des Gartens befindet sich das grünen Theater . Innerhalb des Gartens sind zwei Bereiche erkennbar: einer vor der als Piazzone bekannten Villa, der andere der Gemüsegarten. Der erste hat Bezug auf die Fassade und ist mit einer Symmetrieachse angeordnet, an deren Seiten sich große Rasenbeete befinden, die von niedrigen Buchsbaumhecken umgeben sind und im Süden mit dem Grüntheater aus dem 18. Jahrhundert enden. Dieser leicht erhöhte Platz ist von hohen Lorbeerhecken und einem Proscenium umgeben , das aus zwei Doppelbögen besteht und von Triumphgiebeln überragt wird, in die die Wappen der Familien Bianchi Bandinelli und Chigi Zondadari eingesetzt sind. Die Bögen sind mit Nischen verziert, in denen Statuen der Tragödie und der Komödie des maltesischen Bildhauers Bosio zu sehen sind . Hier inszenierte Alfieri eine seiner Tragödien (wir wissen nicht, welche, vielleicht die Mirra ), als 1783. Die erste Ausgabe seiner Theaterwerke wurde in Siena gedruckt. Es scheint, als sei er verärgert über den Dilettantismus der Schauspieler, an denen er selbst beteiligt war. Der ganze Garten ist von einer hohen Mauer umgeben, an der sich sechs Tore öffnen, flankiert von monumentalen Säulen, die mit Vasen und Statuen von Terrakotta-Affen bekrönt sind. Zwei Öffnungen befinden sich im Süden, an den Seiten des Theaters, zwei nach Westen, für den Zugang zum Garten, einer nach Osten, in Richtung Landschaft und einer nach Norden, neben der Villa. Der Gemüse-Garten, der einen quadratischen Teil des Landes im Westen einnimmt, gipfelt in einem halbrunden Fischteich und ist im italienischen Stil mit geometrischen Blumenbeeten, die um einen Brunnen angeordnet sind, angelegt.

 

 

Il Bosco della Ragnaia


- Der Bosco della Ragnaia ist ein Wald- und Gartenpark, der vom amerikanischen Künstler Sheppard Craige in San Giovanni d'Asso, einer kleinen Stadt in der Toskana, in der Nähe von Siena, angelegt wurde. Obwohl einige Teile uralt erscheinen, ist der Bosco ein zeitgenössisches Werk, das er 1996 begonnen hat und das bis heute andauert. Unter hohen Eichen finden Sie viele Inschriften, in denen sich Moos ansammelt, das darauf wartet, von einem Besucher bemerkt zu werden. Einige werden vertraut sein, andere rätselhaft, während andere immer noch das launisches Gefühl von Sheppard ausdrücken. Zu den bemerkenswerten Konstruktionen gehören: Der Altar der Skepsis, das Zentrum des Universums und ein Orakel von ihm. Der Bosco vermittelt keinen Sinn, ist aber im Gegenteil offen für alle Interpretationen. Sheppard spricht von einer Zeit vor vielen Jahren, als der Wald von Saggi regiert wurde. Er wiederholt die Klangfrage, mit der die Weisen ihre Lieder abgeschlossen haben: Wenn nicht hier, wo denn sonst? Überall gibt es Wörter, die drei großen Themen folgen. Das erste dieser Themen wäre die Spannung oder das Gleichgewicht zwischen Gewissheit und Zweifel. Das zweite Thema für die Natur: Steht es uns offen, ist es aufregend und großzügig, oder ist es nur ein Schritt, der unser Verständnis übersteigt? Das dritte Thema ist das eines jeden Gärtners, der auf seine eigene Weise fühlt. Nicht alle in Marmor, Travertin und Terrakotta geschnitzten oder in Mauerwerk eingefassten Wörter sind dauerhaft. Das liegt daran, dass die Wörter im Wald ihre Bedeutung ändern. Sheppard Craige, amerikanischer Künstler und Schöpfer des Bosco della Ragnaia, der seit über zwanzig Jahren in Italien lebt, sagt, dass Phrasen, die für eine Weile allein im Wald bleiben, austrocknen und ihre Bedeutung verdunsten kann. Die Jury des FAI diskutierte, ob Ragnaia, 1996 gegründet, ein wirklicher zeitgenössischer Garten sei. Er ist so anders als andere moderne Gärten und vermittelt ein einzigartiges Gefühl von langjährigem Wachstum und Reife. Aber diese Diskussion endete mit "Wenn nicht jetzt, wann dann?"

 

San Liberato

San Liberato ist in erster Linie eine romanische Kirche von schlichtem und melancholischem Charakter, die von einem jahrhundertealten Kastanienwald umgeben ist, der an den Park angrenzt. Liquidambar, Parrotia, Liriodendron, Kamelien, Cynnamom, Bambus bilden den den sich ständig ändernden Vordergrund des Blickes auf den vulkanischen Bracciano-See in der Umgebung von Rom. Zehn lange Jahre fleißigen Einsatzes und kreativer Arbeit, ein ständiger Dialog mit der Natur haben es Donato und Maria Sanminiatelli und vor allem dem Auge des großen Landschaftsarchitekten Russel Page ermöglicht, einen Traum zu verwirklichen und anderen anzubieten. "Ich kenne keinen Garten, der wie San Liberato Magie ausstrahlt", sagte er. Bäume und Laub untermalen die großen Schatten des Rasens, wo andere Gärten verborgen und dann freigelegt werden. Rosen und Waldreben, die Oliven, Zistrose und Lavendel, silbrige Blätter, Pracht, Licht und Schatten, Vogelgesang, rennendes Reh und Blütenfülle liebevoll umarmen, lassen alle Ängste zerstreuen. San Liberato ist ein Rosengarten oder vielmehr eine Galerie von Rosen aller Schattierungen, die in der Mitte von einem Steinfundament, dem Kindergarten und den häuslichen Seerosen und Fröschen unterbrochen wird. Man verliebt sich sofort und von ganzem Herzen in San Liberato. Das wussten die Alten, Page wusste es, die Besitzer und die Reisenden, die neugierigen Pilger, Liebhaber und die vielen Pflanzen, die sein Geheimnis schützen, bemerken es. Sein Wert liegt darin, den Geist und die Vision seines Schöpfers unbeschadet zu bewahren. "Es ist eine Oase der Ruhe", sagte jemand neulich oder vielleicht vor einigen Jahren. Wer weiß? Wir können nur sicher sein, dass es in San Liberato wieder spannend wird. Bloße Magnolien sind wieder in Blumen gekleidet. Und wie überall klagt der leitende Gärtner, der mit dem Unterhalt betraut ist, sein Leid über die riesige Anlage, die er fast alleine betreuen muss. Aber er hat es im Griff und auch wenn man sich unerlauberweise in den Garten schleicht ist er am Schluss stolz auf seinen Garten und opfert eine Menge Zeit, um ihn vorzuführen. Besonders Freude hat er am grossen Teich, der er selber geschaffen hat, ohne dass ihm der grosse Landschaftsarchitekt rein geredet hat.

 

La Cannara

La Cannara ist ein alter Fischteich. Es wurde wahrscheinlich vor zweitausend Jahren von den Etruskern entworfen und gebaut. Aus dem Bolsenasee kommt ein kleiner Fluss, die Marta, die durch lange Täler das Wasser zum Tyrrhenischen Meer führt. Der Fisch kommt durch dieses System herunter. Aale erheben sich in Richtung See, getrieben von mysteriösen Instinkten. Groß und reif für die Paarung kommen sie herab, um zum Sargassosee zu gelangen. Die alten Etrusker verstanden diese Bewegung und schufen genau hier einen Wasserfall auf einem stabilen Eichengitter. Zur Verteidigung einer Brücke wurde eine kleine Festung Anfang des 13. Jahrhunderts umgebaut. Am Ende des Zweiten Weltkriegs brachten die Amerikaner Nylon. Die neuen zähen und wirtschaftlichen Netze haben den Cannara-Fisch nach und nach ausgefischt. Mirella und Massimo Faggiani sahen diesen Ort als ihre Heimat. Der Fluss fließt in Richtung Meer und sie leben über und um das Meer herum. Um die beiden Ufer wurde ein Garten angelegt. In der Mitte das seltsame Haus mit dem Rauschen des Wassers und darum herum, informal und malerisch, Stücke mit Rasenflächen und Blumenbeeten. Bäume bilden einen kleinen Wald. Rosenspaliere, oft weiß, manchmal uralt, die ihre Blütenblätter ins Wasser fallen lassen. Die Regie des Gärtners spielt sich zufällig ab, als ob er die Natur kopieren möchte, aber in ihm wirkt eine komplexe und zurückhaltende Pflege. Schnitt und Pflege richten sichnach dem Verlauf der Jahreszeiten. Sie orientiert sich nach den Winden und nach den Luftströmungen. Erfolgreiche Experimente mit mediterraner Flora, nordischen oder exotischen Essenzen wurden erfolgreich durchgeführt. Das Rasengras ist weich und immer sehr grün. Kleine Tuffstraßen zwingt einen, den schmalen Pfad zu gehen, aber immer bleibt man mit Blumen und Zweigen in Kontakt. Im Laufe der Zeit entwickelten sich die Düfte und die Vogelwelt. Mirella ist die Regisseurin. Am Anfang hatte sie eine Leidenschaft für Blumen, die vor zwanzig Jahren begann. Heute scheint es eine erwiderte Leidenschaft zu sein. Es ist keine romantische Schwärmerei, es ist ein bewusster Umgang. Im Garten befinden sich über 3000 Arten, jede mit ihrem lateinischen Namen, die mit natürlichen Dünger gemäss ihren Ansprüchen versorgt werden. Alles scheint eine scheinbare Zufälligkeit zu haben; durch den Überblick, welche die beiden haben, bei dem der Reichtum an chromatischen Kompositionen, wird die Qualität bewahrt. In diesem Bild heben wir ein Taxodium Disticum hervor, eine kleine Sammlung von Magnolien, Viburnum, Weiden und Rosen und Rosen, eine jahrhundertealte Seekiefer. Lange dunkle Zypressen und Rosen. Fast alle Pflanzen stammen aus Samen. Samen für die einjährige Blumen, aber auch für die Gehölze. In der kalten Jahreszeit werden die großen Töpfe mit Zitronen und Orangen ins Glashaus gebracht. In kleinen viereckigen Töpfen werden die Sämling zum Wachsen gebracht. Düngemittel, Luftbefeuchter, Löffel, Rechen, Hacken und Grubber, Rasenmäher und Komposthaufen - alles versteckt, um die Natur und ihre Spontanität zu würdigen. Das freut den Besucher, der sofort einen direkten Dialog mit der Flora findet. Der Architekt, der Gärtner, der Botaniker erscheinen nicht. Sie dringen nicht ein. Hinter dem Haus befindet sich ein kleiner See, an dem das Wasser von einem Arm zum anderen fließt. Und Wasser ist Leben, es ist Nahrung für Flora und Fauna. Um die Ecke steht ein Graureiher-Nest. Tagsüber fliegt es hoch in den Himmel und nachts betritt er die Gitter und nimmt den Fisch mit. Der Mensch lässt los, glücklich, in der Natur zu sein. La Cannara ist ein Garten im Garten. Dieser natürliche Garten verbindet mit dem magischen etruskischen Flusses Marta Tuscania und Tarquinia.

 

La Foce

Als Antonio und Iris Origo das Anwesen von La Foce kauften, beauftragten sie den englischen Architekten Cecil Pinsent, der zuvor umfangreiche Arbeiten an der Villa I Tatti von Bernard Berenson in Florenz durchgeführt hatte, mit der Umstrukturierung der Hauptgebäude und der Schaffung eines großen Gartens. Letzteres wurde konzipiert, um das Renaissancehaus zu verschönern und den spektakulären Blick über das Tal der Orcia und den Berg Amiata zu erweitern. Die Harmonie zwischen Gebäuden, Garten und Natur macht La Foce zu einem idealen Beispiel für die architektonische und kulturelle Entwicklung der Toskana im 20. Jahrhundert. Der Garten wuchs allmählich zwischen 1925 und 1939. Das Haus ist von einem formalen italienischen Garten umgeben, der durch Buchsbaumhecken mit Zitronenbäumen in Terrakottatöpfen in geometrische „Räume“ unterteilt ist. Travertintreppen führen in den Rosengarten und zu einer mit Glyzinien bedeckten Pergola, die von einer Lavendelhecke gesäumt ist. Sanfte, ungezwungene Terrassen steigen den Hügel hinauf, auf denen Kirschbäume, Kiefern und Zypressen zwischen wildem Besen, Thymian und Rosmarin wachsen. Eine lange Zypressenallee führt zu einer Steinstatue aus dem 17. Jahrhundert. Durch den Wald führt ein Weg zum Garten und zum Familienfriedhof, der als eine der besten Kreationen von Pinsent gilt. Die Intension und eigentlich auch der Auftrag von Pinsenti war ursprünglich auch, die erodierenden Hügel in der Umgebung zu stabilisieren, um den Bauern wieder ein Einkommen generieren zu können. In den vielen Jahrhunderten zuvor wurden die Wälder gnadenlos abgeholzt um Brennstoff für die Ziegelbrennerei zu genwinnen. Die heute meist kolportierte Rodung zwecks Schiffsbau machte nur einen kleinen Teil aus. Diese Aufforstungsarbeiten wurden auch in die Hand genommen, allerdings fehlte das Geld, die umliegenden Bauernhöfe zu sanieren. Aber auch die Bäume hatten dem Schönheitsempfinden Pisentis zu genügen. Zeugnis davon legt der Zypressenweg auf dem gegenüberliegenden Hügel ab. Aber zurück zum Garten: Es ist nicht nur die Harmonie, welche den Gestaltungsgrundsätzen zu Grunde lagen. Es waren auch die topografischen Strukturen, die Art der Vegetation, welche im Garten ihren Widerhall finden. Und all diese Prinzipien sollten unter dem Grundton der Renaissance-Formenlehre untergeordnet werden.

 

Villa Lante

Der vielleicht perfekteste, die Ambitionen der Erbauer verdeutlichende Garten der Renaissance ist wohl der der Villa Lante. Zugleich ist er auch sehr gut erhalten. Am 2. September 1568 übernimmt im Namen der Bischöfe der Kardinal Gambara dank einem gewonnenen Prozess die Villa Lante in seinen Besitz. Gambara gehörte zu den reichsten und intelligentesten Kardinälen seiner Zeit. Sofort machte er aus Bagnaia einen Ort der «Ergötzlichkeit». Gleichzeitig wurde die Villa d’Este in Rom als auch in Caprarola am Palazzo Farnese gebaut. Caprarola ist in seinen Entwürfen sehr ähnlich. Auch bei dieser Villa wird das Wasser via ein Aquädukt zur Quelle im Garten geführt. Die Villa Lante ist kein grosser Garten, sollte er doch dem Geist der Renaissance folgend durch das menschliche Mass geprägt sein. Sein Zentrum bildet ein kreisförmiger Brunnen, welcher durch vier Wasserbecken ergänzt wird, so dass sich ein zentrales Quadrat und wiederum ein Achsenkreuz ergeben. Diese beiden geometrischen Muster ergeben auch das Gerüst für das gesamte Hauptparterre, welches durch geschnittene ornamentale Kleinhecken strukturiert ist. Die Bepflanzung der Beete bestand zur damaligen Zeit hauptsächlich aus Rosen, Hyazinthen, Stiefmütterchen und Primeln. Im Grunde aber spielten die Blumen, wie in allen Renaissancegärten, eine untergeordnete Rolle. Wichtiger erschien den Erbauern die Verwendung von Hecken und Bäumen als auch das Spiel von Licht und Schatten. Dabei galt ihre besondere Vorliebe den Zypressen als Verkörperung des Senkrechten und den Kiefern als das Gegenstück, der Waagerechten. Wer damit beauftragt wurde, das Konzept für die Villa und den Garten anzulegen, ist unklar, jedoch klar ist, dass die Urheberschaft der Villa auf die Zeit von Jacopo Barozzi da Vignola zurückgeht. Die Gestaltung als auch die Projektüberwachung der Wasseranlagen wurde dem Sienesen Tommaso Ghinucci, dem wahren Meister, übergeben. Er projektierte schon die Wasseranlage der Villa d’Este in Tivoli. Eine weitere Meisterleistung in diesem Garten ist, dass der Übergang von der freien Natur zum durchgestalteten Garten in einem Fluss geschieht. Das ursprünglichste Gebäude wurde 1477 von Kardinal Raffaele Riario erbaut. Hierbei handelte es sich um einen Jagdpavillon für Papst Leo X.. 1566 begann Kardinal Giovanni Francesco Gambara mit dem Bau einer Villa unter der Leitung des Architekten Giacomo Barozzi da Vignola. 1573 war das erste Casino fertiggestellt; ein zweites ließ Kardinal Alessandro Peretti 1587 errichten. Diese beiden Casini stellen den Mittelpunkt des Parks dar. 1656 veränderte Ippolito Lante das Gebäude und den Park geringfügig. Die Fresken in der so genannten Stanza della Caccia des Casino Gambara werden Antonio Tempesta zugeschrieben.

Garten


Der Park wurde ebenfalls von Vignola in Terrassen auf einer Hügelflanke angelegt: Treppen und Rampen ziehen sich über den Abhang hinunter. Am Fuß des Hügels liegt ein Brunnen mit Bronzefiguren von Taddeo Lantini. Pavillons, die nicht parallel zueinander, sondern im schrägen Winkel stehen, bewirken, dass sich die ganze Baueinheit für den bergaufsteigenden Beschauer zu weiten scheint, während sich, von oben betrachtet eine Verengung ergibt und der Raum zwischen den Pavillons optisch begrenzt erscheint. Wasser spielt in diesem Park eine wichtige Rolle: ein System von Brunnen und Wasserläufen zieht sich über die gesamte Hügelflanke. Der Park ist ein frühes Beispiel für die Symbiose von Natur- und Kulturlandschaft.

Gartenbeschreibung


Am Fuße des Hügels liegt ein formaler Garten. In seinem Zentrum liegt eine quadratische Brunnenanlage (Fontana del quadrato) mit einem kreisförmigen Becken in der Mitte. Vier Figuren nackter Jünglinge, sie werden Taddeo Lantini zugeschrieben, halten das Wappen der Montalto. Hinter den Zwillingsbauten der Casini steigt das Gelände an und in dieser ersten Stufe liegen der Lichterbrunnen und die Grotten der Venus und des Neptun. Oberhalb weitet sich das Gelände zu einer Terrasse, die in der Mitte von einem steinernen Tisch (Die Tafel des Kardinals) beherrscht wird, der in der Längsachse eine mit Wasser gefüllten Rinne aufweist. Darin konnte Wein und Obst gekühlt werden. Hangwärts erhebt sich der Gigantenbrunnen der von einer Wasserkette gespeist wird. Die Wasserkette entspringt aus dem Maul eines Krebses (gambero) und läuft den Hang herab, wobei das Wasser immer wieder von Steinen abgelenkt wird, die in seinem Lauf liegen. Die oberste Terrasse ziert der achteckige Delfinbrunnen mit mehreren übereinanderliegenden Schalen. Den Abschluss bilden die zwei Loggien der Musen. Sie umschließen eine Grotte in der die Quelle entspringt, die den Wassergarten speist. Die rund 1000 seitige Dissertation von Fritz Barth gibt über diesen Garten erschöpfend Auskunft.

 

Caprarola – Villa Farnese

(Die Villa Farnese ist massiv – die wohl zutreffendste Beschreibung dieses Meisterwerks der Renaissance, das um 1550 auf dem Monte Cimini errichtet wurde, dem dicht bewaldeten vulkanischen Hügel etwa 60 Kilometer nordwestlich Roms. Die Fahrt von Rom zur Villa steigert auch heute noch die Erwartungen, die mit diesem Besuch verbunden sind: man fährt über leere Straßen, vorbei am See von Vico, durch eine große Schlucht mit gewaltig tosenden Sturzbächen, dann erscheinen auf dem Hügel die grauen Mauern von Caprarola, und schließlich erhebt sich auf der Kuppe die fünfseitige Villa Farnese. Ihr rotgoldener Stein glitzert bedrohlich in der Landschaft, seine Pfeiler stützen den Piano Nobile, und erst darüber thront mit zwei weiteren Etagen die Villa selbst. Wenn die Villa Capra ("La Rotonda") entworfen wurde, um sich in die Landschaft einzupassen, dann wurde die Villa Farnese errichtet, um ihre Umgebung zu dominieren und zu beherrschen: Bäume, Schlucht, Bauern und den Besucher.

Ursprung


Die Villa Farnese wurde vom Kardinal Alessandro Farnese, einem Enkel des Papstes Paul III. in Auftrag gegeben. Da die Farnese bei Pauls Nachfolger Julius III. nicht gern gesehen waren, hielt Alessandro es für angebracht, sich für eine Weile aus der unmittelbaren Umgebung des Vatikans zurückzuziehen. Er wählte Caprarola in der Herrschaft Ronciglione, die den Farnese gehörte, nah genug an Rom und gleichzeitig weit genug entfernt, als idealen Ort aus, um dort ein Landhaus zu bauen. Die umgebende Wildnis hätte einen Angriff schwierig gemacht, eine alte Festung (rocca) war dort vor langer Zeit aus eben diesem Grund errichtet worden. Das fünfseitige Fundament der Festung war geeignet, um teilweise für die neue Villa wiederverwendet zu werden.

Architektur


Grundriss
Die Villa ist eines der besten Beispiele der Architektur der Renaissance. Sparsam eingesetzte Ornamentik unterstützen die Proportionen und die Harmonie. Da und obwohl das Haus sich von der Landschaft abhebt, ist die Strenge des Designs ein Komplement zu ihr. Dieser besondere Stil, heute als Manierismus bekannt, war eine Reaktion auf das überladene Design der Hochrenaissance zwanzig Jahre zuvor. Der Architekt, den Alessandro 1550 für diesen schwierigen und unwirtlichen Bauplatz aussuchte, war der Bologneser Giacomo Barozzi da Vignola, der in seiner Jugend stark von Michelangelo beeinflusst worden war. Seine Pläne sahen ein Pentagon vor, das um einen kreisrunden mit Kolonnade eingefassten Hof gebaut werden sollte, ein einzigartiger Plan. In dem Hof flankieren paarweise ionische Säulen Nischen mit Büsten römischer Kaiser. Die Galerie und die oberen Stockwerke werden durch fünf spiralförmige Treppenhäuser erreicht, darunter die wichtigste, die Scala Regia, die zu den Haupträumen führt. Von außen nähert man sich der Villa Farnese durch Stufen, die an der Piazza des Ortes beginnen. Die Reihe von Terrassen beginnt mit dem Untergeschoss (Sotteranei), das in den Tuffstein gegraben wurde, umgeben von steilen gewundenen Treppen, die zur nächsthöheren Terrasse führen. Dieses Untergeschoss erscheint als Reihe von Stützpfeilern und –mauern, große, schwere und vergitterte Türen in den Mauern scheinen ins Innere des Hauses zu führen, während über ihnen eine gebogene, mit einer Brüstung versehene doppelte Außentreppe zur Terrasse darüber führt, die wiederum die doppelte Treppe zum Haupteingang auf der 'Piano dei Prelati'-Etage aufweist. Diese einer Bastion ähnliche Etage (die wie ein zweites Erdgeschoss aussieht) ist zurückgesetzt, der Hauptzugang ein strenger Bogen, von drei Fenstern zu jeder Seite flankiert. Darüber ist das doppelstöckige Piano nobile, fünf enorme Bogenfenster dominieren unpassend die Eingangsfassade, darüber weitere zwei Etagen, die zahlreichen Fenster durch zurückgesetzte Pfeiler unterteilt.

Innenräume


Die Haupttreppe Scala Regia ist eine elegante Stufenspirale, die von Säulenpaaren im dorischen Stil gestützt wird, von Antonio Tempesta mit Fresken versehen wurde, und durch die drei Etagen hindurch führt. Auf dem Piano nobile befindet sich eine Reihe von zwölf Repräsentationsräumen, die zu Recht für die Fresken der Brüder Taddeo Zuccaro und Federigo Zuccaro berühmt sind. Die Fresken porträtieren Personen wie Alexander den Großen, Herkules und natürlich die Familie Farnese selbst: in der Halle der farnesischen Annalen, die von den Zuccaro-Brüder gestaltet wurde, sind die Farnese in ihrem prächtigsten Moment gemalt, vom Boden bis zur Kassettendecke. Ein weiterer erstaunlicher Raum ist der Sommerspeisesaal, ebenfalls mit Fresken, aber auch grottenähnlich skulptiert.

Gärten und Casino


Die Gärten der Villa sind beeindruckend wie die Villa selbst. Das Festungsthema der Villa wird in einem Graben und drei Zugbrücken fortgesetzt, die Gärten schließen sich an den Graben an. Der untere Garten, wo einmal ein grottenartiges Theater gestanden hat, wird von einer Zugbrücke an der Terrasse des Piano nobile erreicht. Ein Gang durch den Wald von hier aus führt zum bekannten Casino, einem kleinen bewohnbaren Sommerhaus. Eine Catena d'acqua (eine Art Rinnsal mit Kaskaden) fließt von der Loggia des Casinos zu den Fontänen darunter.

Die Villa heute


Alessandro Farnese starb 1589 und hinterließ den Besitz seinen Verwandten, den Herzögen von Parma. Es wurde ruhig in der Villa, des Kardinals berühmte Sammlung wurde nach dem Aussterben der Familie (1731) durch die Erben nach Neapel gebracht (siehe: Farnesische Sammlungen). Im 19. Jahrhundert wurde die Villa eine Zeit lang die Residenz des Thronerben des jungen italienischen Königreichs.
Heute sind das Casino und die Gärten eine der Residenzen des italienischen Staatspräsidenten. Die leere Villa, im Besitz des Staates, ist öffentlich zugänglich. Die zahlreichen Räume, Salons und Hallen mit all ihrem Marmor und ihren Fresken, die Architektur der großen, einem Palazzo ähnlichen Villa sind weiterhin so beeindruckend und beängstigend, wie sie es von Anfang an sein sollten.
Im Jahr 1558 beauftragte Kardinal Alessandro Farnese den damals wohl begehrtesten Baumeister Giacomo Barozzi da Vignola, ein erst kurz zuvor von Antonio da Sangallo entworfenes und begonnenes Kastell zu einem prachtvollen Repräsentationsbau zu erweitern. Der viel beschäftigte Architekt sah sich vor eine besondere Herausforderung gestellt.
Vignola entwarf einen einzigartigen und imponierenden Palast, der eher einer monumentalen Festung glich als einer ländlichen Gartenvilla. Der ungewöhnliche fünfeckige Grundriss des Palastes bestimmte in entscheidender Weise die Anlage der Gärten. Die nach dem Tode Vignolas ab dem Jahr 1573 angelegten Gärten waren um 1580 fertiggestellt.
Die Innenausstattung ist u.a. von den Gebrüdern Taddeo und Federico Zuccari ausgeführt. Das komplexe Bildprogramm wurde von den Gelehrten des Kardinals (Annibale Caro und Onofrio Panvinio) erdacht: es handelt sich dabei um eine Apotheose und Glorifizierung der Familie Farnese.
Die "Scala elicoidale" (schraubenförmige Treppe) im Innenhaus ist eine atemberaubende Erfindungen des Vignola: 6 Paare von dorischen Säulen stützen ein elegantes dorisches Gebälk. In des Wänden befinden sich Paare von Pilastern zwischen Nischen. .

Castel Gandolfo

Glückliche Tiere auf dem Bauernhof Rechtlich gehört Castelgandolfo zum Vatikanstaat, ist aber mit 55 Hektar größer als dieser. Prachtvoll anzusehen ist der Park mit seinen Sichtachsen, gediegenen Spazierwegen und antiken Fundstücken, die hie und da die Pfade säumen. Im hinteren Teil des Anwesens liegt, eher unvermutet, ein Bauernhof. Auch diesen hatte Pius XI. einrichten lassen. Im Notfall sollte der landwirtschaftliche Betrieb dazu in der Lage sein, den Papst und seinen Hofstaat zu ernähren. Der Notfall trat niemals ein, der Bauernhof ist bis heute in Betrieb und liefert Milch und Eier glücklicher Tiere in den Vatikan. Rentabel arbeitet er sicher nicht. Doch beispielhaft zeigt sich an diesem päpstlichen Bauernhof, dass materieller Besitz stets mit der Verheißung von Sicherheit und Unabhängigkeit einhergeht. Kühe, Hühner und Ackerland, doch auch Palast und Gärten rundherum: damit wollte Papst Pius für magere Jahre vorbauen. Auf Papst Franziskus freilich wirkte das Ganze 90 Jahre später wie ein Anachronismus. Ende des 16. Jahrhunderts nahmen die Päpste das Gebiet in Besitz, das zum unveräußerlichen Erbe des Heiligen Stuhls wurde. Urbano VII. Barberini (1623 - 1644) war der erste Papst, der im Frühjahr 1626 in dieser Residenz Urlaub machte, als die ersten Renovierungsarbeiten am Palast abgeschlossen waren, die Carlo Maderno anvertraut wurden. Es wird an Alexander VII. Chigi (1655/1667) liegen, den Bau des Papstpalastes abzuschließen. Clemente IV Ganganelli (1769 - 1774) erweiterte die Residenz mit dem Kauf der angrenzenden Villa Cybo und ihres riesigen Parks von etwa drei Hektar, der in einen herrlichen Garten verwandelt wurde, der reich an Marmor, Statuen und Brunnen und so von großem Wert ist. Der Garten ist so gross, dass die Gruppen und auch Einzelpersonen mit einem Bus geführt werden. Hier ist alles vorhanden, was einen italienischen Garten ausmacht. Sehr erwähnenswert sind die verschieden, sehr akurat geschnittenen Broderieparterres. Auf Schritt und Tritt trifft man aber auch Eyecacher wie beispielsweise das Wappen – in Blumen gestaltet – vom Papst Bendedikt, der dem Vernehmen nach auch hier leben soll. Dann entdeckt man die lange Mauer der römischen Stadt, die sich einmal hier befand. Von dieser sind auch noch Grotten sichtbar. Im Entwurf ist es nicht ein klassischer Renaissance-Garten oder eine Replik davon. Dazu ist er zu ausgedehnt. Aber die einzelnen Versatzstücke sind dieser Idee entnommen.

La Landriana


Alles begann 1956 als der Marchese Gallarati Scotti und seine Frau Lavinia Taverna sich entschieden, das rurales Gelände in der Nähe von Ardea an der lazischen Küste wenige Kilometer von Rom entfernt zu kaufen. Das Gut nannte sich la Landriana im Gedenken an einen der Namen aus der Familie Taverna. Zum Zeitpunkt der Akquisition war das Gelände völlig verwildert, weder Bäume noch Büsche wuchsen hier; Bombenkrater aus dem zweiten Weltkrieg – es liegt Nahe der Landungsstätte Anzio - übersäten das Gelände. Der Garten entstand eher aus Zufall: Am Anfang stand der Wille, hier Bäume anzupflanzen, vor allem Pinien und Eucalyptus, die Schatten spenden und die starken Winde aufhalten sollten. In der gleichen Zeit schenkte eine Freundin der Famile Lavinia Taverna ein Säcklein mit Samen und die Marches, aus einer Laune heraus, säte es aus. Das Ergebnis war sensationell: jede Menge Pflanzen gediehen, es duftete fantastisch und es hinterliess ein tiefes Zeichen auf der sonst trostlosen Fläche. Mit grosser Begeisterung machte sich Lavinia hinter diese Sache.
Diese neune Phase des Entusiasmus und Begeisterung hielt einige Jahre an, bis Lavinia feststellte, dass dabei doch nichts Gescheites heraus kam. Sie benötigte eine professionelle Hilfe um einen richtigen Garten zu gestalten. Und so geschah es, dass ein Freund der Familie der Conte Donato Sanminiatelli ihnen empfahl, doch Russel Page anzufragen, der sich zu dieser Zeit gerade in San Liberato bei den Sanminiatellis aufhielt und deren Garten entwarf.
Russel Page kam im Jahre 1967 nach Landriana und er verstand gleich was zu tun war. Der Anlage musste eine starke Struktur gegeben werden und dazu brauchte es einen Plan. Die vorhandenen Pflanzen und Sammlungen sollten mit einbezogen werden. Page unterteilte den grossen Garten in verschiedene überwiegend geometrische Räume, welche mit Hecken und Wegeführungen verstärkt wurden. Den Bereich unmittelbar beim Haus erhiehlt eine Pergola, die sich an das Haus anlehnte, ein kleiner Garten mit einem Becken neben dem Esszimmer und eine grosse Hecke mit grauen Pflanzen.
Nahe davon entwarf er einen formalen Rosengarten (heute Orangengarten), ein Garten für die Sammlungen (heute Olivengarten) und einen Stein/Felsengarten. Einige Jahre später kehrte Page zurück und entdeckte, dass die Marchese nicht aufgehört hatte ausserhalb seines Planungsperimeters Pflanzen zu züchten und erneut ein Chaos anrichtete und er stellte fest, dass seine Entwürfe revidiert und erweitert werden mussten. Im weiteren entwickelten sich der Geschmack und die Neugierde von Lavinia: von den ersten Interessen an den mediterranen Pflanzen kamen solche aus Kalifornien und Australien hinzu - Immer solche,welche zum örtlichen Klima passten und im Garten gediehen. In Briefen empfahl Page, diese neuen Pflanzen in harmonischer Weise in neu zu schaffende Gartenräume zu integrieren .
Die von Page geschaffenen Räume haben nicht nur überlebt, sie haben die weitere Entwicklung des Gartens massgeblich geprägt, als Lavinia die Anlage weiter entwickelte und vergrösserte. Gemäss den Ratschlägen von Page zeichnete die Marchese längs des Hügelzuges eine langgezogene Treppenanlage (heute die Viale Bianco), welche zur tiefer gelegenen Zone hinabführt, wo ein künstlicher See geschaffen wurde. Dann entwarf sie Gärten, ganz im Sinne von Pages Proportionen, und welche das Gleichgewicht untereinander respektierten. Die Lektion von Russel Page hat gewirkt.
Die Dritte Phase der Geschichte von Landriana fand in den 80er Jahren statt. Lavinia war gezwungen gewesen, den Garten für einige Zeit zu vernachlässigen, und als sie sich wieder gründlich damit befassen konnte, beschloss sie, einige Bereiche des Gartens zu überdenken, das Prinzip der thematischen Räume genauer zu verfolgen und mit größerer Konzentration der Mittel mit den Themen der Kombinationen von Formen, Strukturen und Farben zu spielen. Die knalligsten Farben und die exotischsten Pflanzen verschwanden und es begannen lange Studien, um einen Garten zu schaffen, der es trotz seiner mediterranen Umgebung schaffte, zarte Farbschemata zu zeigen, das Spiel mit offenen und geschlossenen Räumen, sorgfältig kontrolliert durch den Schnitt der Pflanzen. So entstanden einige der berühmtesten und erfolgreichsten Gärten, wie das Rosental, die Weiße Allee und der Olivengarten. Die jüngste Phase des Gartenlebens reicht in die Vergangenheit zurück und ist geprägt von dem Wunsch, die Gärten für die Öffentlichkeit zu öffnen und mit der Organisation von Gartenmessen sich nach nach außen hin zu öffnen.. Tatsächlich gelang es Mitte der neunziger Jahre die graue Grenze von Page, die durch die überhängenden Kiefern geprägt war, zu überwinden.
In der Tat wurden viele Pflanzen, die in der Zeit von Page kultiviert wurden, an andere Orte verpflanzt. Mit ihrem typischen Mut entschloss sich Lavinia, sie über den Zaun des Gartens hinaus in einen Bereich zu wagen, der ganz einem alten Obstgarten gewidmet war.
So entstand das Meisterstück des neuen grauen Gartens, der zusammen mit der Blauen Wiese und der Großen Wiese des "Frühlings und Herbstes in Landriana" eine Rückkehr in die sonnige mediterrane Welt im Rest des Gartens markiert, der bislang von Schatten geprägt war und von den grossen Bäumen fast erdrückt wurde.
Lavinia Taverna hatte andere Gärten in der Nähe des Sees geplant. Einige wurden nur angedeutet, wo die ersten Bäume vor sich hin träumten, andere bestanden nur auf dem Papier. Der Tod von Lavinia im Jahre 1997 verursachte eine vorübergehende Stauung in diesem unaufhörlichen Aufblühen neuer Gärten, die vor allem in den letzten Jahren das charakteristischste Merkmal der Landriana darstellten. Die Projekte der Marquise wurden jedoch nicht vergessen: Lavinia hat das unschätzbare Erbe eines modernen und einzigartigen Gartens in Italien der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, in dem es nicht nur möglich ist, eine verzauberte Umgebung zu genießen, sondern auch etwas vom sehr persönlicher Stil einer großen Gärtnerin zu lernen. Ihre unverwechselbare Handschrift besteht aus der sorgfältigen Komposition von Körpern, die dank genauem Beschneiden entstanden sind, aus Bodendeckern, die keine nackte Erde erlauben, gepflasterte oder grasbewachsene Wege und Gehwege und harmonischem Farbschemata. Heutzutage ist die Landriana ein Anreiz und eine Quelle wertvoller Inspiration für alle, die sich der Gartenarbeit mit poetischen und reflektierenden Ansätzen sowie einer konkreteren und wissenschaftlicheren Haltung nähern möchten. Aber vergessen wir nicht, dass neben dem Garten ein Vermächtnis an Zuneigungen, Träumen und Ideen erhalten bleibt, das wie das erste Säckchen Samen, aus dem der Garten entstanden ist, dazu bestimmt ist, im Laufe der Zeit zu blühen und zu wachsen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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